Text von Dienstag, 31. Dezember 2002
Marburg * (FJH)
Sicherlich kein kulturelles Highlight des zurückligenden Jahres war die Fußball-Weltmeisterschaft in Japan und Korea. Eher dumpfe Gefühle traten da zutage. Aber dafür zeigten sich die Fußballfans johlend und grölend auf Marburgs Straßen. Weniger lautstark, dafür aber erfolgreicher als die deusche Fußball-Nationalmannschaft war das 1. Internationale Blinden-Theaterfestival "Punktspiele" vom 22. bis zum 27. November in der Waggonhalle. Es konnte mit durchweg ausverkauften Häusern an die Erfolge des EUCREA-Festivals im Vorjahr anknüpfen. Vielleicht entstehd da ja eine neue kulturelle Tradition? Mittlerweile schon fester Bestandteil des Marburger Veranstaltungskalenders ist das Stadtfest "3TM". Fast wären aus den "3 Tagen Marburg" drei Tage Regenwetter geworden, aber am Schluss hatte der Wettergott dann doch noch ein Einsehen. Weniger wetterabhängig, aber dafür nicht ganz so knpppeldickevoll, war der 3. Marburger Variete-Sommer in der Waggonhalle. In diesem Jahr hatten die Veranstalter aus Kostengründen auf das Zelt verzichtet. Auf den Spaß hingegen musste bei diesem Festival wirklich niemand. Schon zum siebtenmal fand im Theater am Schwanhof (TaSch) das Hessische Kinder- und Jugendtheaterfestival statt.Auch diese Veranstaltung des Hessischen Landestheaters wurde wieder ein voller Erfolg. Bestes Theaterstück war übrigens "Creeps". das flotte Stück über ein Fernseh-Kasting feierte am 19. Oktober im ausverkauften TaSch Premiere. Musikalische Highlights waren das Konzert von Kristofer Aström am Freitag (22. November) im Kulturladen KFZ, das Konzert des "United Jazz und Rock Ensemble" am Mittwoch (30. Oktober) in der Stadthalle und das Konzert des "Abdullah-Ibrahim-Trios" am Montag (11. November).
All das überragte freilich der Auftritt von Miriam Makeba am Samstag (8. Juni) auf der Schlossparkbühne. Die große alte dame der Weltmusik - respektvoll "Mama Afrika" genannt beeindruckte das tausendköpfige Publikum trotz ihrer 70 Jahre und einer schmerzhaften Erkrankung. Ihre politische Message dröhnte dennoch durch: Die Welt braucht Frieden und Versöhnung! |