Heute ist Freitag, 2. Mai 2025

Text von Donnerstag, 17. Februar 2005

> b i l d u n g<
  
 Tödliche Spende: Analysen bestätigen ollwutverdacht 
 Marburg * (fjh)
Bestätigt hat sich der Tollwutverdacht im fall einer 26-jährigen Organspenderin. In Gewebeproben der Verstorbenen wurde der Erreger inzwischen festgestellt.
Auch im Blut von zwei der sechs Empfänger ihrer Organe haben das Tropen-Institut Hamburg und die - auf Tollwut spezialisierte - Universitätsklinik Essen entsprechende Antikörper nachgewiesen. Ein dritter Organ-Empfänger zeigt deutliche Symptome der lebensgefährlichen Krankheit.
Wie die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) am Donnerstag (17. Februar) mitteilte, wird dieser erste bekannt gewordene Fall einer Tollwut-Infektion über Spender-Organe keine Folgen für die künftige Vorgehensweise bei Transplantationen haben. Der Nachweis der Tollwut sei so aufwendig und zeitraubend, dassd er innerhalb des - notwendigerweise geringen - Zeitraums zwischem dem tod eines Organspenders und der Verpflanzugn seiner Organe nicht durchgeführt werden könne. Angesichts der Seltenheit von Tollwut-Erkrankungen bei Menschen schätzt die DSO das Risiko weiterer Fälle dieser Art auch gering ein.
Einer der durch die infizierten Organe mit Tollwut angesteckten Patienten liegt im Marburger Universitätsklinikum. Die behandelnden Ärzte bezeichneten seinen Gesundheitszustand am Mittwoch (15. Februar) als sehr schlecht. Der 45-jährige Mann hatte am Samstag (1. Januar) eine Niere und die Bauchspeicheldrüse der in Mainz an Tollwut verstorbenen Andernacherin erhalten. Mit diesen Organen hat die junge Frau ihm zugleich auch ihre todbringende Krankheit übertragen.
Die Verstorbene war in Indien von einem Hund gebissen worden. Nach ihrer Rückkehr ins rheinland-pfälzische Andernach hatte sie sich aber weder gegen Tollwut impfen lassen, noch hatte sie etwas anderes wegen des Hudebisses unternommen. Diese Nachlässigkeit kostete sie das Leben. Nun bedroht sie auch noch das Leben weiterer Menschen.
Die Marburger Mediziner bemühen sich intensiv um das leben ihres Patienten . Die Erfolgsaussichten sind aber äußerst zweifelhaft.
 
 Ihr Kommentar 


Bildung-Archiv




© 2004 by fjh-Journalistenbüro, D-35037 Marburg