Text von Samstag, 8. Januar 2005
Wildes Wetter: Kapriolen und Katastrophen | ||
Marburg * (fjh)
Wir wähnten uns sicher. Eine Katastrophe wie in Südasien kann es bei uns hier nicht geben. Dafür liegt Marburg zu weit weg vom Meer. Die gewaltige Wucht entfesselter Fluten brauchen wir Binnenländer nicht zu fürchten. Schlafen wir also ruhig weiter! Oder doch nicht? Meldungen aus Norddeutschland, Skandinavien Grossbritannien und Irland ließen manche aufschrecken. Dort hatte in der Nacht zum Samstag (8. Januar) ein Sturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 180 Stundenkilometern gewütet. Dächer wurden abgedeckt, Bäume einfach gefällt. Hunderttausende waren von der Stromversorgung abgeschnitten. Zusätzlich wurde die nordenglische Provinz Cumbria von einem 14-tägigen Dauerregen heimgesucht. Flüsse traten über die Ufer und überfluteten ganze Landstriche. Manche Menschen mussten sich auf die Dächer ihrer Häuser retten. Die Stadt Carleil war durch die Fluten völlig von der Außenwelt abgeschnitten. In Schweden und Dänemark starben neun Menschen . Großbritannien beklagte drei Todesopfer. Doch diese Flut war nicht unangemeldet gekommen. So hat sie niemanden einfach mit sich gerissen wie die wuchtigen Wellen des Indischen Ozeans am Sonntag (26. Dezember). Dennoch sollten die Menschen auch in Marburg darüber nachdenken, wie sie sich wirksam vor Katastrophen schützen können. Immerhin war am Samstag (8. Januar) auch die nahegelegene osthessische Region um Fulda von dem Sturm heimgesucht worden. Und Hochwasser kennt Marburg wegen der regelmäßigen Überflutung der Lahnwiesen schon seit Jahren. Doch manchmal kommt mehr Wasser als in anderen Jahren. Ohne größere Vorwarnung schlägt die Natur Kapriolen. Der Mensch sollte sich darauf einstellen. Naturkatastrophen verhindern kann er nicht; aber sie gehen weit glimpflicher aus, wenn er gewappnet ist. Wettern wir also nicht über das Wetter, sondern wetten wir darauf, dass Vorsorge besser ist als Sorglosigkeit. Der Unvorsichtige hat am Ende bestimmt das Nachsehen. Schön wäre, wenn möglichst viele Menschen das einsehen. | ||
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