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Text von Montag, 10. Januar 2005

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 Krach um Ketzerbach: Unterschriftenübergabe an Möller 
 Marburg * (sts)
Eine Unterschriftensammlung gegen die Neugestaltung der Ketzerbach in der geplanten Weise übergaben Jan-Bernd Röllmann, Dr. Hanns Jürgen Wiegand und Henry Kessler am Montag (17. Januar) im Rathaus an Oberbürgermeister Dietrich Möller. An der anschließenden, gut einstündigen Diskussion nahmen auch Markus Klöck und Reinhold Kulle vom Fachdienst Stadtplanung der Stadt Marburg teil.
Die drei Geschäftsleute hatten insgesamt 143 Unterschriften von Anwohnern und Gewerbetreibenden gesammelt, die sich gegen die Neugestaltung der Ketzerbach nach der "Boulevard-Variante" ausgesprochen hatten. In diesem Zusammenhang waren auch Vorwürfe einer mangelnden Bürgerbeteiligung an der Entscheidungsfindung und fehlende Vereinbarungen mit der Philipps-Universität zur Parkplatz-Situation laut geworden, die Möller vehement bestritt.
Er konnte belegen, dass neben einleitenden Presseveröffentlichungen insgesamt zwei öffentliche Präsentationen, zwei offene Arbeitskreise, ein Informationsstand beim Stadtfest und Gespräche mit sämtlichen Beiräten stattgefunden hatten. Es habe ein Höchstmaß an Bürgerbeteiligung gegeben.
"Mit der Universität ist seit Jahren alles besprochen. Der Plan von Anwohnerparkplätzen auf dem Gelände der Pharmazie ist nicht vom Himmel gefallen", wies Möller auch diesen Vorwurf zurück. Falls sich nun alle Anwohner gegen diese Planungsvariante wendeten, dann würde eben gar nichts passieren, gab er zudem deutlich zu verstehen.
Die Zusammenlegung der Fahrbahnen und die Parkplatz-Situation blieben die Hauptstreitpunkte. Kulle machte deutlich, dass gerade die Fahrbahn-Zusammenlegung die Grundlage der vom Stadtparlament beschlossenen Bauvariante sei. Sie werde somit auch nicht mehr in Frage gestellt werden.
Die geforderten 75 Kurzzeit-Parkplätze seien aufgrund der Raumsituation unmöglich zu realisieren gewesen. Durch die Neugestaltung blieben die 60 vorhandenen Parkplätze jedoch bestehen. Zudem stünden künftig 57 statt 38 Anwohnerparkplätze zur Verfügung.
"Durch den Parlamentsbeschluss ist die Marschrichtung vorgegeben. In der Detailplanung gibt es jedoch noch Verhandlungsspielräume", versprach Kulle, auch weiterhin die Interessen und Wünsche der Anwohner bei der Projektumsetzung mit einzubeziehen. Besonders die genaue Gestaltung des ebenfalls umstrittenen Wasserbandes in der Fahrbahnmitte sei bisher nicht festgelegt.
"Wir haben letztlich dasselbe Ziel. Wenn unsere Wünsche zur Erhaltung der Infrastruktur in der Ketzerbach berücksichtigt werden, dann sind wir sofort mit im Boot", betonte auch Röllmann das grundsätzliche Interesse an einer Neugestaltung und der weiteren Zusammenarbeit mit der Stadt.
In den Kernpunkten schienen die Standpunkte jedoch so gegensätzlich, dass äußerst fraglich blieb, ob hier überhaupt noch gemeinsame Kompromisse gefunden werden können. Aber wenigstens reden die Parteien noch miteinander, wenngleich der Ton auch schon mal rauher wird.
 
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