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Text von Sonntag, 30. Januar 2005

> p o l i t i k<
  
 Eine weise Wahl: Solide Sacharbeit im Rathaus 
 Marburg * (fjh)
Grund zum Feiern hatte Egon Vaupel am Sonntag (30. Januar). Schon im ersten Wahlgang zur Direktwahl des Marburger Oberbürgermeisters errang der Sozialdemokrat 52,5 Prozent der abgegebenen Stimmen. Das war für ihn ein beachtlicher Erfolg.
Doch so richtig glücklich und gelöst wirkte der jetzige Bürgermeister nicht. Die Anspannung war ihm am Sonntagabend noch deutlich anzumerken. Der aufwendige Wahlkampf hatte seine Spuren hinterlassen.
Dabei war von Vornherein klar gewesen, dass der Bürgermeister beim Stühle-Rücken im Rathaus den Posten des Oberbürgermeisters übrnehmen würde. Nur die Höhe seines Stimmenanteils im ersten Wahlgang war bis zum Wahlabend noch offen.
Dass das Votum für Vaupel dann so deutlich ausgefallen war, löste bei vielen Freude aus. Immerhin spart die Festlegung auf Vaupel schon im ersten Wahlgang der Stadt Marburg runde 30.000 Euro.
Zudem rückt mit ihm ein Mann an die Spitze der Verwaltugn, der schon seit zwölf Jahren den Posten des stellvertretenden Rathaus-Chefs innehat. Er sollte sein neues Amt also schon einschätzen können.
Schließlich wird die rot-grüne Koalition im Rathaus nun nicht mehr mit einem Oberbürgermeister zusammenarbeiten müssen, der der oppositionellen CDU angehört. Das macht vieles leichter.
Vaupel ist auch jemand, der geradeheraus zu seinen Auffassungen steht. Er arbeitet sachorientiert und ohne allzu viel Show. Auf ihn werden Marburgs Bürgerinnen und Bürger bauen können.
Insofern haben die Wahlberechtigten eine weise Entscheidung getroffen. Ihrem künftigen Repräsentanten darf man eine glückliche Hand bei der Fürhung seiner Amtsgeschäfte wünschen. Angesichts des hohen Stimmenanteils wird er wohl auch mit hohen Erwartungen konfrontiert sein. Doch das könnte ja auch ein Ansporn sein für ihn.
Eines jedenfalls stimmt tröstlich: Im Gegensatz zu den Wahlen im Irak am gleichen Tag war das Klima in Marburg gelassen und freundlich. Auch die Kandidaten behandelten einander mit Respekt. Lediglich Dr. Gregor Huesmann meinte, das sei "ein schlechtes Ergebnis für Marburg", da nun jegliche Opposition fehle. Dem widersprach aber umgehend Jan-Bernd Röllmann, der auf vier oppositionelle Listen im Stadtparlament und im Magistrat verwies.
Zufrieden mit ihrem persönlichen Abschneiden äußerten sich Lutz Heer von der CDU und der PDS-Kandidat Pit Metz. Der Sozialist kritisierte jedoch die "geringe Wahlbeteiligung". Weniger als die Hälfte der Wahlberechtigten hatt den Weg zur Urne gefunden. Damit lag die Wahlbeteiligung in Marburg niedriger als im Irak. Und dort war der Weg ins Wahllokal durchaus lebensgefährlich!
 
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