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Text von Freitag, 3. Dezember 2004

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 Kritik an Kritikern: Undemokratische Protestaktion 
 Marburg * (fjh/pm)
Die Studenten-Proteste gegen Roland Koch am Donnerstag (2. Dezember) hält die Marburger CDU für undemokratisch. Der Landtagsabgeordnete Frank Gotthardt kritisierte am Freitag (3. Dezember), dass die Demonstranten zwar Demokratie fordern, selbst aber nicht damit umgehen könnten.
Die Proteste von Studierenden an der Philipps -Universität anlässlich einer Gastvorlesung des hessischen Ministerpräsidenten am Fachbereich Jura hat der CDU- Landtagsabgeordnete als undemokratisch bezeichnet: "Wo leben wir, wenn Diskussionsveranstaltungen durch Störer verhindert werden?" Wenn das jetzt der neue Stil an der Universität sei, dass man andere nicht zu Wort kommen lässt und stattdessen zu randalieren beginnt, lasse dies tief in das demokratische Bewusstsein blicken.
Als "haltlos und unbegründet" hat der Landtagsabgeordnete die Kritik der Demonstranten an der Bildungspolitik der Hessischen Landesregierung unter Roland Koch zurückgewiesen: "Offensichtlich steht eine große Mehrheit der Studenten den Änderungen offen und aufgeschlossen gegenüber."
Protestiert hatten gut 500 Studierende zunächst bei einer Demonstration unter dem Motto "Wir zeigen Koch die rote Karte - Hessenweiter Aktionstag der Kampagne - Sie verlassen den demokratischen Sektor". Anschließend suchten etliche der Demonstranten den Raum im Landgrafenhaus auf, wo Koch sprechen sollte. Da die Polizei Störungen befürchtete, sagte der Ministerpräsident seine geplante Vorlesung kurzerhand ab.
Das Vorgehen der Kritiker kritisierte wiederum die Liberale Hochschulgruppe (LHG): "Wir verurteilen die in Radau ausgeartete Veranstaltung, welche von vier im Studierendenparlament vertretenen Listen heute explizit gebilligt und deren Verlauf für gut befunden wurde." Philipp Ostermann erklärte für die LHG: "Gegen dieses Fehlverhalten werden wir Schritte im Studierendenparlament einleiten."
Der Kritik schloss sich auch Kochs Parteifreund Gotthard an: Anstatt mit "absolut geschmacklosen und inakzeptablen" Protesten gegen das Gesetz zu demonstrieren, sollten die Verantwortlichen die Vorzüge des Gesetzes zur Kenntnis nehmen. "Offensichtlich haben die demonstrierenden Studenten immer noch nicht begriffen, dass durch unsere Änderungen der Strukturen das Studium qualifizierter und schneller beendet werden kann."
Gotthardt geht davon aus, dass sich die Studentenschaft durch die Neuregelung um eine höhere Wahlbeteiligung bemühen wird. "Durch unser Hochschulgesetz wird die studentische Mitbestimmung sowie die Verwendung studentischer Gelder transparenter und effizienter", erklärte der CDU-Politiker abschließend.
 
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