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Text von Freitag, 31. Dezember 2004

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 Politik 2004: Kämpfe und Katastrophen 
 Marburg * (fjh)
Kriege, Terroranschläge und Katastrophen haben die Welt im Jahr 2004 in Angst und Schrecken versetzt. In Marburg hingegen blieb es weiterhin weitgehend friedlich. Lediglich die Störung eines Vortrags des Hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch im Landgrafenhaus erregte die Gemüter.
Beim 500. Geburtstag Philipps des Großmütigen hatte Koch im Marburger Landgrafenschloss noch völlig ungestört eine Rede gehalten. Mehr als 400 Jahre hat es nach Philipps Tod gedauert, bis Hessen nach dem Zweiten Weltkrieg wieder in alter Größe vereint war. In seinem Festvortrag lobte Koch die reformatorische Kraft der Regentschaft des hessischen Landgrafen.
Der Wettstreit um die regentschaft in der Stadt Marburg warf bereits seit dem Frühherbst seine Schatten voraus. Fünf Männer bewerben sich bei der Direktwahl des Oberbürgermeisters am Sonntag (30. Januar) um die Nachfolge von Dietrich Möller (CDU). Noch nie war ein Wahlkampf um den Posten des Marburger Stadtoberhaupts so aufwendig!
Kurioserweise fällt die Marburger OB-Wahl am 30. Januar 2005 genau zusammen mit dem Termin der Wahlen im Irak. Dort herrschen nach Verkündigung des offiziellen Kriegsendes weiterhin keine friedlichen Zustände. Tagtäglich werden Terroranschläge und massive Militäreinsätze der US-Besatzungstruppen gemeldet.
Krieg herrscht auch in Palästina, wo die israelische Regierung systematisch Jagd auf unliebsame Politiker macht. Nach dem Tod des ersten Palästienenserpräsidenten Jasser Arafat ist die Zukunft des palästinensischen Volkes mehr als ungewiss.
Krieg tobt aber auch im Sudan. Seit Jahresbeginn schaut die Welt dem Völkermord in der südsudanesischen Provinz Dafur mehr oder weniger hilf- und tatenlos zu.
In zahlreichen Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas kämpfen Rebellenorganisationen gegen die Zentralmacht. Auch das spanische Baskenland ist immer noch nicht zur Ruhe gekommen. Leidtragende sind bei derartigen Konflikten fast immer die einfachen Menschen.
Auch vor Alten und Kranken, Frauen und Kindern macht der Terror nicht halt. Das zeigt das Attentat vom 11. März in Madrid ebenso wie Anfang September der Überfall auf eine Schule im ossetischen Weslan. Doch all diese schrecklichen Ereignisse hat die südostasische Sintflut in den Schatten gestellt. Sie übersteigt alles, was sich Menschen bisher vorstellen konnten.
 
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