Text von Dienstag, 2. April 2002
Marburg * (FJH)
Es wäre doch so schön gewesen, aber es hat nicht sollen sein! Sie haben es sicher gleich gemerkt: Die nächtliche Aktion vom 1. April war erstunken und erlogen. Die autofreie Stadt war leider nur ein Aprilscherz. Dabei hat es in Marburg in den vergangenen 25 Jahren zahlreiche Versuche gegeben, die Stadt vom Autolärm zu befreien. Seien es die Totalsperrung der Oberstadt für den Autoverkehr, die Schließung des Wehrdaer Wegs für den Durchgangsverkehr oder die Umgestaltung der Elisabethstraße zu einer Fußgängerzone - all diesen Initiativen war leider kein Erfolg vergönnt. ende der 60er Jahre wollte der damalige Oberbürgermeister Georg Gassmann (SPD) Marburg sogar noch zu einer autogerechten Stadt machen. Die Fachwerkhäuser in der Oberstadt sollten breiteren Straßen weichen, historische Bausubstanz wie "Bopps Terassen", das alte Gymnasium Philippinum oder die Häuser vornean in der Barfüßerstraße fiel der Spitzhacke zum Opfer. ![]() Gassmanns größtes Verbrechen war aber der Bau der Stadtautobahn, der ihn schließlich seinen Posten kostete. Seine eigenen Parteigenossen verweigerten ihm die Wiederwahl. Da war das Betonband durch Marburg leider aber schon fertig. |