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Text von Montag, 5. März 2007

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 Chemicum: Experimentieren 
 Marburg * (sts)
Warum bleiben Babypopos in Windeln trocken? Wie kommen die Löcher in den Kuchen? Worin unterscheidet sich Cola von Cola light? Auf diese und viele weitere Fragen liefert das vierte "Chemikum" der Philipps-Universität vom Montag (5. März) bis Samstag (17. März) Antworten.
Schulklassen verschiedener Altersstufen - aber auch Privatpersonen - können in diesen zwei Wochen nach Herzenslust im Chemie-Labor experimentieren. Außerdem gibt es jeden Nachmittag einen experimentellen Vortrag zu verschiedenen Aspekten der Chemie.
Insgesamt stehen 1.800 Plätze zur Verfügung. Für einzelne Rest-Plätze kann man sich nach wie vor anmelden.
"Wir wollen die Faszination für die Naturwissenschaften im allgemeinen und für die Chemie im speziellen wecken", sagte Prof. Dr. Stefanie Dehnen. Sie ist die Organisatorin des "Chemikums".
Bei dieser Veranstaltung hat sie natürlich in erster Linie an die Schülerinnen und Schüler gedacht. Am ersten Tag des "Chemikums" fanden sich die sechste Klasse der Otto-Ubbelohde-Schule in Marburg und eine achte Klasse der Ziehenschule aus Frankfurt im Labor ein. Betreut von studentischen Hilfskräften, durften die 60 Schüler die einzelnen Versuche weitgehend selbständig durchführen.
"Die Naturwissenschaften kommen generell zu kurz in der Schule", sagte Lehrer Gerhard Pfaff von der Otto-Ubbelohde-Schule. "Wenn auch nur bei ein oder zwei Schülern durch diesen Besuch ein tieferes Interesse an der Chemie geweckt wird, ist schon viel erreicht."
Die Schüler ihrerseits waren begeistert: "Man kann viel mehr selbst machen als im Schulunterricht", freute sich die 14-jährige Roberta aus der Klasse 8b der Ziehenschule.
Zum ersten Mal umfasst das "Chemikum" in diesem Jahr auch Angebote aus dem Fachbereich Biologie. "Für das nächste Mal werden auch die Fachbereiche Physik und Pharmazie eigene Inhalte präsentieren", kündigte Dehnen an. Im Rahmen der Campus-Pläne für die Philipps-Universität erhofft sie sich mittelfristig den Bau eines "Experimentums". Es sei vergleichbar mit dem "Mathematikum" in Gießen.
"Dadurch ließe sich unser - jetzt schon ziemlich einmaliges - Angebot noch weiter ausbauen. Der Bedarf ist jedenfalls riesengroß", berichtete Dehnen. Vorstellbar wäre eine Art "Joint Venture": Nach der Teilnahme am "Chemikum" folgt ein Ausflug
in die Stadt. Mit der Übernahme der Personalkosten für die studentischen Hilfskräfte hat die Stadt schon jetzt einen erheblichen Kostenfaktor von rund 8.500 Euro übernommen, wie Dehnen mitteilte.
Einen Schüler hat der Morgen im Labor schon restlos überzeugt. "Bisher hatte ich immer etwas Angst vor Säuren und Chemikalien. Aber jetzt werde ich meinen Chemie-Kasten zu Hause auch mal benutzen", versprach der elfjährige Mirko von der Otto-Ubbelohde-Schule.
 
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