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Text von Donnerstag, 24. Mai 2007

> s o z i a l e s<
  
 Flatrate: Gegen das Saufen zum Festpreis 
 Marburg * (sts)
In Marburg soll bald Schluss sein mit "Flatrate-Saufen" und "All-you-can-drink"-Parties. Zumindest wenn es nach den Wünschen der Stadtpolitiker geht. Alle Fraktionen im Sozialausschuss verabschiedeten am Mittwoch (23. Mai) einen gemeinsamen Antrag zu einem verbesserten Jugendschutz in der Stadt.
Jüngst hatte ein Fall in Berlin die Debatte über Alkohol-Exzesse unter Jugendlichen entbrennen lassen. Ein 16-Jähriger war nach dem Konsum von 50 Tequilas ins Koma gefallen und einige Wochen später gestorben. Seitdem sind Veranstaltungen in Verruf geraten, bei denen die Gäste für einen Pauschalbetrag soviel trinken können, wie sie wollen.
Auch in Marburg gibt es Gastronomie- und Diskothekbetriebe, die ihre Gäste mit solchen Angeboten locken. Magistrat und
Stadtverordnete wollen dem nun Einhalt gebieten.
Dazu sind verschiedene Maßnahmen ins Auge gefasst worden. Der Magistrat soll zunächst einmal auf die Gastronomie aber auch auf Vereine einwirken, künftig keine derartigen Angebote mehr zu machen. Hierzu sollen sie eine entsprechende Selbstverpflichtung unterzeichnen.
Zum zweiten soll geprüft werden, ob die Bußgelder für Zuwiderhandlungen gegen das Abgabeverbot von alkoholischen Getränken gemäß dem Jugendschutzgesetz erhöht werden sollten. Dies beträfe neben den gastronomischen Betrieben vor allem auch Supermärkte und Tankstellen. Höhere Einnahmen aus diesem Bereich sollen dann wieder für Programme zur Suchtprävention verwendet werden.
Der Magistrat wird außerdem beauftragt über die bisherigen Präventions-Maßnahmen der städtischen Jugendhilfeträger zu berichten. Nach Auffassung der Parlamentarier könnte diese Arbeit sicher noch ausgebaut und optimiert werden. Einigkeit herrschte auch darüber, dass der gesamtgesellschaftlichen Verharmlosung des Alkoholkonsums nur über gezielte Aufklärung und vorbildhaftes Verhalten der Erwachsenen entgegen gewirkt werden könne.
 
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