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Text von Donnerstag, 15. März 2007

> s o z i a l e s<
  
 Hinz im KJC: Politikerin informierte sich 
 Marburg * (sts)
Die Bundestagsabgeordnete Priska Hinz besuchte am Donnerstag (15. März) das Kreisjobcenter (KJC). Der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Karsten McGovern unterrichtete seine Grünen-Parteifreundin über die Arbeit des KJC. Dabei verwies er auf erfolgreiche Initiativen und sprach bestehende Probleme an.
Durch das Projekt "Comeback@50" konnten im Jahr 2006 über 100 Arbeitnehmer in einen neuen Job vermittelt werden, die älter als 50 Jahre sind. Projektleiter Olaf Sosath verwies über die reinen Vermittlungszahlen hinweg auf die gesteigerte Sensibilität der Unternehmen für die Schwierigkeiten der älteren Arbeitnehmer.
Gerade in punkto Berufs- und Lebenserfahrung könnten ältere Arbeitnehmer Vorbildfunktionen in einem Betrieb übernehmen. So sei die Metall verarbeitende Firma Jürgen Kiefer aus Biedenkopf für ihr vorbildliches Engagement in diesem Bereich in die bundesweite Liste der "Unternehmen mit Weitblick" aufgenommen worden.
In diesem Zusammenhang machte McGovern auf die besondere Problematik von älteren Arbeitnehmerinnen aufmerksam, für die es noch ungleich schwieriger sei, einen Arbeitsplatz zu vermitteln.
Gefordert sei die passgenaue Vermittlung. Um den Ansprüchen der Arbeitgeber zu genügen, übernimmt das KJC für in frage kommende Arbeitnehmer auch individuelle Qualifizierungsmaßnahmen. Beispielsweise wurde für eine Steuer-Fachgehilfin ein Englischkurs finanziert, wodurch sie einen Job in einem Steuerberatungsbüro erhielt.
Priska Hinz zeigte sich von der Arbeit des KJC beeindruckt: "Hier werden die über 50-Jährigen ebenso in den Blick genommen wie die unter 25-Jährigen. Das ist noch nicht überall der Fall." Die 48-Jährige geht mit gutem Beispiel voran: Für ihr Regionalbüro in Wetzlar hat sie selbst gerade einen Auszubildenden aus der Warteschleife eingestellt.
Gerade im Bereich der Ausbildungsplätze für Jugendliche gibt es noch viele Probleme. Derzeit suchen rund 500 Jugendliche einen betrieblichen Ausbildungsplatz. Rund 400 befinden sich in Qualifizierungsmaßnahmen, da sie 2006 keine Ausbildung beginnen konnten.
Hinz appellierte an die Berufsberatung und die Lehre, die Information über Berufsfelder in den Schulen präsenter zu machen. Weder Schülern noch Lehrern sei die Breite des Berufsangebots in Gänze bekannt. Die Schulabgänger könnten - besser informiert - viel gezielter ihrem Ausbildungswunsch nachgehen.
Hinz versprach zudem, sich auf Bundesebene weiter dafür einzusetzen, dass dem KJC auch künftig genügend Mittel zur Verfügung stehen, um seine Aufgaben wahrnehmen zu können. McGovern hatte die geringere Mittel- Zuweisung für das Jahr 2007 moniert.
 
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