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Text von Dienstag, 6. November 2007

> p o l i t i k<
  
 Quadratur des Kreises: Ausbau der Universitätsstraße 
 Marburg * (sts)
Allen Wünschen der Bürger bei der Umgestaltung der Universitätsstraße gerecht zu werden, dürfte für die Entscheidungsträger der Quadratur des Kreises gleichkommen. Und die ist ja erwiesenermaßen unmöglich.
Schon eingangs der Bürgerversammlung am Montag (5. November) im Stadtverordneten-Sitzungssaal wies Baudezernent Dr. Franz Kahle (Grüne) auf diese Tatsache hin. Die spätere Diskussion unter den rund 80 Anwesenden bestätigte den Bürgermeister in dieser Auffassung.
Vom Magistrat wird derzeit die Umgestaltungs-Variante "Baumallee plus Radfahrstreifen" bevorzugt. Das Projekt umfasst den Bereich zwischen dem Kaufhaus Ahrens und dem Wilhelmsplatz.
Ziel ist dabei, durch eine Verlagerung des Straßen-Querschnitts die Gehwege zu verbreitern, einen Radfahrstreifen in Richtung Wilhelmsplatz einzurichten und auf beiden Straßenseiten Bäume zu pflanzen. Die Fahrbahn würde dadurch verengt. Alle bestehenden Linden in diesem Bereich müssten vorab gefällt werden. Die Zahl der Anwohner-Parkplätze würde von derzeit 34 auf 10 reduziert.
Die Diskussion mit den Bürgern förderte nun am Montag die differenzierten Wünsche zu Tage, die von Seiten des Magistrats im besten Amtsdeutsch als "klassische Zielkonflikte" bezeichnet wurden. Von Seiten des Radverkehrs-Beirats wurde ein zweiter Radfahrstreifen in Richtung Rudolphsplatz gefordert. Ein Anwohner plädierte für den Erhalt des Baumbestands. Ein anderer forderte, dass die Fahrbahn in der jetzigen Breite erhalten werden müsse.
Die Gefahr von Rückstaus wurde moniert. Genauso vermissten Anwesende ein Konzept, um die Verkehrsbelastung von rund 16.000 Fahrzeugen pro Tag zu reduzieren.
Ein weiterer wichtiger Punkt war die Höhe der Kostenbeteiligung für die Anlieger. Fest steht nur, dass 50 Prozent der Kosten für die Gehwege-Gestaltung auf die Anwohner umgemünzt werden. Da aber beispielsweise die Frage nach der Material-Wahl noch offen ist, konnten hier derzeit keine konkreten Zahlen genannt werden.
Insgesamt dürften - je nach Grundstücksgröße - aber Größenordnungen zwischen 3.000 und 10.000 Euro erreicht werden. Dies hatte Fachdienst-Leiter Jürgen Rausch bereits bei der Anlieger-Versammlung im Dezember 2006 bekanntgegeben.
"Wir werden in weiteren Anlieger-Versammlungen rechtzeitig über die Beteiligungskosten informieren", versprach Oberbürgermeister Egon Vaupel (SPD).
Mit den Umgestaltungs-Plänen wird sich nun zunächst noch einmal der Denkmal-Beirat beschäftigen. Am Sonntag (25. November) findet dann eine gemeinsame Sitzung des Bau- und Umweltausschusses statt. Am Freitag (30. November) wird sich schließlich auch das Stadtparlament für eine Umgestaltungs-Variante entscheiden müssen.
 
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