Text von Donnerstag, 4. Oktober 2007
Flash Mob: Protest gegen Bahn-Privatisierung | ||
Marburg * (atn/pm)
Die Pläne zur Privatisierung der Deutschen Bahn AG (Db AG) stoßen auf breite Ablehnung in der Bevölkerung. Da nicht mehr viel Zeit bleibt, die Pläne der Bundesregierung zu stoppen, wird am Samstag (6. Oktober) zur symbolischen Zeit "fünf vor zwölf" in vielen Bahnhöfen im Land ein "Flash Mob" stattfinden. Auch im Marburger Hauptbahnhof wird eine solche Kurzdemonstration durchgeführt. Ein Flash Mob ist das kurze Zusammenkommen einer Gruppe von Menschen, die eine gemeinsame Handlung vollziehen und dann direkt wieder auseinandergehen. Am Samstag werden sie auf die Gleichung "183 = 13" aufmerksam machen. Sie steht für das Vermögen der Bahn, das sich auf mindestens 183 Milliarden Euro beläuft und den Preis von 13 Milliarden, zu dem die Bahn im Zuge der Privatisierung verkauft werden soll. In der Privatisierung sehen viele eine Verschleuderung von Allgemeineigentum. Dieser Fall mache deutlich, wie und warum Privatisierung sich für die Investoren lohnt. Die Demonstranten werden aufgefordert, Pfeifen, Topfdeckel, Trommeln oder ähnliche lärmmachende Gegenstände mit und einen DIN A4-Zettel mitzubringen. Auf den Zettel soll die Gleichung "183 = 13" geschrieben werden. Jeder Demonstrant soll sich unauffällig durch den Bahnhof bewegen und dabei auf die Bahnhofsuhren achten. Punkt 11.55 Uhr fangen die Anwesenden dann an, Lärm zu machen. Die Aktion endet aber bereits genau 11.57 Uhr. Wenn der Lärm verhallt ist, werden die Zettel hervorgeholt. Jeder Demonstrant hält sein Blatt dann über seinen Kopf und achtet darauf, dass alle die Gleichung lesen können. Dabei dreht er sich langsam in alle vier Himmelsrichtungen. Anschließend zerknüllt er den Zettel und stopft ihn in einen Bahnhofsmülleimer. Es wird dazu aufgerufen, präzise zu agieren, damit der gewünschte Effekt eintritt. Der beschriebene "Flash Mob" findet zeitgleich in vielen Bahnhöfen bundesweit statt. | ||
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