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Text von Samstag, 28. April 2007

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 Abgang von der Bühne: Köster zieht sich zurück 
 Marburg * (sts)
Gewohnt kämpferisch, doch auch mit einer Spur Resignation, verabschiedete sich Stadtverordneter Henning Köster am Freitag (27. April) von seinen Parlamentskollegen. Nach über zehn Jahren in der Stadtverordnetenversammlung hatte der Links-Politiker bereits im Vorfeld der Sitzung seinen Rücktritt erklärt.
In seiner Rede bedauerte er, dass eine konstruktive Zusammenarbeit mit der rot-grünen Koalition in den vergangenen zwei Jahren kaum mehr möglich gewesen sei. Neben beruflichen Gründen fehle ihm "die Kraft und die Lust, unter diesen Bedingungen weiterzumachen".
Köster dankte den Parlamentariern dafür, dass in den vergangenen zehn Jahren vierzig seiner Anträge verabschiedet worden seien. Besonderes Lob richtete er an Stadtverordnetenvorsteher Heinrich Löwer (SPD) und Dr. Reimer Wulff (CDU), die ihn über Parteigrenzen hinweg im Kampf um eine Zwangsarbeiter-Entschädigung unterstützt hätten.
Auch künftig werde er sich außerparlamentarisch für die Interessen der Bürger der Stadt Marburg einsetzen. "Im kommenden Jahrzehnt werde ich aber nicht mehr von diesem Pult aus sprechen", schloss Köster zumindest eine kurzfristige Rückkehr ins Parlament aus.
Seine Rede vor dem Parlament sorgte für einigen Unmut in den Reihen der Grünen-Fraktion. Köster nutzte die Debatte über die Neugestaltung des Hauptbahnhofs, um seine persönliche Erklärung abzugeben. Dies hatte er im Vorfeld mit Löwer abgesprochen.
"Persönliche Erklärungen dieser Art werden normalerweise am Ende der Sitzung abgegeben. Die Abweichung von der Tagesordnung hätte im Ältestenrat beschlossen werden müssen", sagte Stadtverordnete Dr. Petra Baumann im Gespräch mit marburgnews. Als Affront wertete Baumann die Aussage ihrer Koalitions-Kollegin
Sonja Sell (SPD), die sich öffentlich für die Bekundungen aus den Reihen der Grünen-Fraktion entschuldigte.
Neben Köster gab auch dessen Fraktionskollegin Alexandra Darabos ihren Rücktritt bekannt. Der emeritierte Politik-Professor Dr. Georg Fülberth wird Kösters Posten übernehmen.
 
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