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Text von Dienstag, 24. April 2007

> k u l t u r<
  
 Inszeniert: Freizeit für Workaholic-Paar 
 Marburg * (mjb)
Was geschieht, wenn zwei karriereorientierte Workaholics plötzlich viel Freizeit haben und sie miteinander verbringen müssen? Diese Frage hat sich die polnische Autorin Anna Burzynska in ihrem Stück "Die meisten Selbstmorde geschehen Sonntags" gestellt. Die deutschsprachige Erstaufführung feiert am Mittwoch (9. Mai) in der Waggonhalle Premiere.
Nik und Klara sind jung und erfolgreich. Beide haben einen sehr gut bezahlten Job. Und sie sind seit sechs Monaten ein Paar. Für ein Privatleben bleibt den beiden jedoch kaum Zeit. Ihre Arbeit lässt dafür keinen Raum.
Eines Sonntags wachen die beiden auf und stellen fest, dass sie beide einen freien Tag haben. Was fängt man mit der ungewohnten gemeinsamen Freizeit an?
Abseits vom Arbeitsalltag ist das Paar plötzlich darauf angewiesen, miteinander zu reden und sich mit sich selbst zu beschäftigen.
Für die Produktion des Theaters Gegenstand hat die Regisseurin Franziska Lüdtke eine deutsche Übersetzung von Christina Marie Hauptmeier bearbeitet. Sie betont, dass ihr dabei besonders die Nähe zum Sprachstil des polnischen Originals wichtig gewesen sei.
Nik und Klara, verkörpert von Michael Klemm und Inga Berlin, stehen für die aufstrebende und gebildete junge Generation in Polen. Die Dramaturgin und Regisseurin sieht aber auch Parallelen zur Situation in Deutschland, wo die bedingungslose Identifikation mit Beruf und Karriere auch immer stärker propagiert werde.
Anna Burzynska wurde 1957 in Krakau geboren. Die in Deutschland noch weitgehend unbekannte Autorin ist Professorin für Literaturwissenschaft am Institut für Polonistik der Jagiellonen-Universität Krakau. Neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit verfasst sie Theaterstücke, Prosa und Drehbücher. In Polen werden ihre Stücke an renommierten Theatern wie dem Teatr Stary in Krakau aufgeführt.
Das Theater Gegenstand zeigt mit seiner neuesten Produktion ein Stück zu einem aktuellen und zeitgemäßen Thema. Neben einem sicher unterhaltsamen Abend kann man sich besonders darauf freuen, eine zeitgenössische polnische Theaterautorin kennenzulernen.
 
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