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Text von Montag, 19. März 2007

> s o n s t i g e s<
  
 Bombe im TTZ: Polizei räumte Gebäude 
 Marburg * (fjh/pm)
Ein "Päckchen" auf dem Fußboden der Herrentoilette im Untergeschoss des Technologie- und Tagungszentrums (TTZ) beschäftigte am Montag (19. März) die Polizei. Spezialisten des Landeskriminalamtes Hessen (LKA) beseitigten die Gefahr. Sie nahmen Zubehör-Teile des Gegenstands zur eingehenderen Untersuchung hinsichtlich der Zündfähigkeit der eigentlichen Substanz mit.
Die Polizei sperrte das TTZ ab. Mitarbeiter der ansässigen Firmen räumten zwischen 9 Uhr und 12 Uhr ihren Arbeitsplatz. Bei einer abschließenden Durchsuchung des Gebäudes fand die Polizei keine
weiteren verdächtigen Gegenstände. Die Kriminalpolizei übernahm die Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Sprengstoff-Gesetz.
Eine Reinigungskraft bemerkte gegen 8.50 Uhr auf dem Boden vor den Urinalen der Herren-Toilette ein vielleicht 10 mal 20 Zentimeter großes, nicht stabiles "Päckchen". In Klarsichtfolie eingewickelt, lagerten dort offenbar schwarzes Pulver, zwei - zusammen die Größe einer Toilettenpapier-Rolle ergebende - Papp-Rollen und scheinbare Elektronik-Teile.
Der sofort informierte Hausmeister rief die Polizei, die nach erster Sichtung das Landeskriminalamt hinzuzog. Zwei Sprengstoff-Suchhunde schnupperten an dem Gegenstand, ohne anzuschlagen. Zumindest die Materialien, auf welche die Hunde trainiert sind, schieden danach aus.
Da der Polizei eine Einordnung trotzdem nicht möglich war, sperrte sie vorsichtshalber das Gebäude und veranlasste etwa 30 Anwesende, es vorübergehend zu verlassen. Die Mitarbeiter des Landeskriminalamtes stuften die schwarze Substanz vorbehaltlich der noch ausstehenden Untersuchung als Schwarzpulver - vermutlich aus auseinandergenommenen Silvester-Böllern - ein. Bei den im Päckchen mit eingedrehten Papp-Rollen handelt es sich möglicherweise um übergroße - selbst hergestellte - sogenannte "China-Böller".
Ob die etwa sechs Zentimeter langen und gut drei Zentimeter durchmessenden Rohre gefüllt waren, steht noch nicht fest. Ebenfalls bedarf es weiterer Untersuchungen des Landeskriminalamtes zur Zündfähigkeit anhand der elektronischen Teile.
Grundsätzlich stuften die Experten das Päckchen als nicht ungefährlich ein. Eine Entzündung hätte vermutlich zumindest zu einem nicht unerheblichen Sachschaden geführt. Nach weiteren ersten Einschätzungen bestand keine Gefahr für die umstehenden Gebäude.
Nach Sicherung und "Entsorgung" des Gegenstandes durch das Landeskriminalamt durchsuchte die Polizei das TTZ, ohne weitere gleiche oder ähnliche Gegenstände zu finden.
Die Kriminalpolizei Marburg übernahm die Ermittlungen wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz. Das Vorliegen eventuell weiterer Straftaten bedarf näherer Ermittlungen.
Die Kripo bittet um Hinweise zu verdächtigen Beobachtungen im TTZ. Die letzte Reinigung der Toiletten-Anlage fand am Freitag (16. März) statt. Der noch unbekannte Täter deponierte das Päckchen demnach zwischen Freitag und Montagmorgen in der Herren-Toilette.
 
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