Text von Freitag, 1. Dezember 2006
Großer Auflauf: Demo mit doppeltem Biss | ||
Marburg * (fjh/pm)
Den Besuch des Bundespräsidenten Prof. Dr. Horst Köhler und des Hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch in der Deutschen BlindenstudienanstaltiStA) haben am Freitag (1. Dezember) etwa 200 Menschen zu einer spontanen Demonstration gegen die Erhebung von Studiengebühren genutzt. Der Zug formierte sich gegen 14 Uhr im Steinweg. Durch Zwischenhausen und die Ketzerbach zog er zur Wilhelm-Roser-Straße. Mit Trillerpfeifen, Trommeln und themenbezogenen Plakaten für "Freie Bildung und Solidarität" unterstrichen bis zu 200 Veranstaltungsteilnehmer ihr Anliegen. Gegen 14.20 Uhr kam es kurz vor dem Eingang zur Blindenstudienanstalt zu leichten Rangeleien mit der Polizei, als die Teilnehmer versuchten, an Absperr-Kräften der Polizei vorbei auf die Wilhelm-Roser-Straße zu kommen. Die Polizei schob diese drückenden Menschen mit einfacher körperlicher Gewalt wieder von der Straße hinunter. Es kam dort nicht mehr zu weiteren Problemen. Die Polizei musste keine weiteren Maßnahmen treffen. Unmittelbar nach Abschluss des offiziellen Besuchstermins sprachen Köhler und Koch gut 15 Minuten lang mit einer von den Demonstrationsteilnehmern beantragten und von diesen ausgesuchten achtköpfigen Delegation. Das Gespräch verlief in sachlicher, friedlicher Atmosphäre. Just in dem Augenblick, als die Polizei die Delegation zum Gesprächsort führte, setzten sich die verbliebenen 150 Demonstranten ohne Vorankündigung im Laufschritt in Bewegung. Sie stellten bei dieser "überstürzten Abwanderung" mehrere auf dem Weg stehende Baustellen-Absperrungen der Ketzerbach quer auf die Straße. Eine Splittergruppe von gut 40 Studenten löste sich und versuchte, auf Umwegen von der Kirchspitze her an den polizeilichen Absperrungen vorbei zur Blindenstudienanstalt vor zu dringen. Dieses Vorhaben unterband die Polizei durch konsequentes Absperren. Der hier eingesetzte Diensthund zerfetzte in diesem Zusammenhang ein mitgeführtes Transparent. Als zudem noch aus der Mitte dieser Demonstranten ein - sein Ziel verfehlendes - rohes Ei gegen die Polizei flog, stellte diese die Personalien von 39 Menschen in der Kirchspitze Am Weinberg fest. Bei der Personalien-Überprüfung des Werfers wehrte sich dieser und biss einen Polizeibeamten in die Hand, ohne ihn allerdings dabei zu verletzen. Alle Personen - einschließlich des Werfers - gingen nach erfolgter Personalien-Feststellung ihres Weges. Zu Verletzungen kam es Am Weinberg nicht. Kurz vor 18 Uhr hatten sich auch die letzten Gruppen von Demonstrationsteilnehmern zerstreut. | ||
Ihr Kommentar |
© 2006 by fjh-Journalistenbüro, D-35037 Marburg