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Text von Donnerstag, 14. Dezember 2006

> s o z i a l e s<
  
 Keep cool, Kahle: Flagrant für Familien 
 Marburg * (sts)
"Es ist nicht im Sinne des Marburger Bündnisses für Familien, dass Ergebnisse der Projektgruppen von Parlamentsfraktionen in Anträge verwandelt werden", kritisierte Brigitte Bohnke als Leiterin der Arbeitsgruppe "Familie und Infrastruktur". Wenig erheitert zeigten sich am Mittwoch (13. Dezember) im Sozialausschuss auch die Politiker von SPD und Grünen über den "Alleingang der CDU", wie Ulrich Severin (SPD) es formulierte.
Seit nunmehr einem Jahr existiert das "Marburger Bündnis für Familien". Unter den zwei großen Arbeitsgruppen "Familie und Erwerbsarbeit" sowie "Familie und Infrastruktur" haben sich einzelne Projektgruppen zu speziellen Themengebieten gebildet wie etwa zum "Mehr-Generationen-Haus".
Nach Vorstellungen des Bundes-Familienministeriums sollen in einer solchen Einrichtung Krabbelgruppe und Altenbegegnungsstätte, Jugendzentrum und Hausaufgaben-Hilfe unter einem Dach vereinigt werden. Bohnke geht davon aus, dass Marburgs Bewerbung für dieses Bundesprojekt in der zweiten Bewilligungsphase Anfang nächsten Jahres berücksichtigt wird. Derzeit ist geplant, das Melanchthon-Haus am Lutherischen Kirchhof zu diesem Zweck zu nutzen.
"Wir verstehen unter dem Begriff Mehr-Generationen-Haus aber mehr als nur ein Gebäude. Das Melanchthon-Haus könnte als Zentrum für weitere Mehr-Generationen-Häuser beispielsweise in den Bürgerhäusern der Ortsteile dienen", erläuterte Bohnke. Sollte Marburg eines von insgesamt 439 Häusern bewilligt bekommen, erhielte die Stadt jährlich 40.000 Euro zur Umsetzung des Projekts.
"Das Geld würden wir hauptsächlich für die Ausbildung ehrenamtlicher Mitarbeiter nutzen", sagte Bohnke. Eine Zusammenarbeit zwischen professionellen und freiwilligen Kräften sei auch eine Auflage des Projekts.
Ärger um das "Bündnis für Familien" entstand durch zwei Anträge der CDU-Fraktion. Darin wurde der Magistrat einerseits aufgefordert, sich für einen Betriebs-Kindergarten am Standort Behringwerke einzusetzen und zum anderen ein Frühwarnsystem zur Erkennung von Krisen-Situationen für Neugeborene und Kleinkinder einzurichten. Beide Themenkomplexe waren in Projektgruppen des Familien-Bündnisses diskutiert worden.
"Wir wollen uns nicht mit fremden Federn schmücken. Uns geht es um Familien und Kinder, nicht um die CDU", verteidigte Hannelore Gottschlich (CDU) den Vorstoß ihrer Partei.
"Das stört die Arbeit der Projektgruppen, die überparteilich agieren sollen", erwiderte Bohnke. Das Bündnis solle seine Vorschläge vielmehr über den Magistrat in das Stadtparlament einbringen.
Da Bürgermeister Dr. Franz Kahle (Grüne) darauf hinwies, dass bereits Gespräche mit den Firmen am Standort Behringwerke geführt werden, wurde der Antrag abgelehnt. Der andere Antrag wurde in einen Prüf-Auftrag verwandelt, den der Ausschuss einstimmig annahm.
 
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