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Text von Freitag, 13. Oktober 2006

> s o z i a l e s<
  
 Barrieren beseitigen: AKBI zum Tag des weißen stockes 
 Marburg * (atn/pm)
Auf Barrieren im Alltag und im Internet hat der Arbeitskreis Barrierefreies Internet (AKBI) zum "Tag des weißen Stockes" hingewiesen. Immer noch werden Behinderte ohne Not aus gesellschaftlichen Strukturen ausgegrenzt. Dem möchte der Marburger Verein mit einer neuen Aufklärungs-Kampagne begegnen. Deswegen ist er rechtzeitig zum internationalen Tag der Blinden am 15. Oktober mit einer neu gestalteten Internet-Seite an den Start gegangen.
Jedes Jahr am 15. Oktober begehen die Blinden-Organisationen in aller Welt den "Tag des weißen Stockes". Damit wollen sie auf die besonderen Belange blinder Menschen aufmerksam machen. Der weiße Stock ist nicht nur das international gültige Erkennungszeichen der Blinden; er dient ihnen auch zur Orientierung und Fortbewegung. Mit dem Langstock tasten sie sich systematisch voran.
Auch das Internet steht Blinden dank moderner Computer-Technik längst offen. Sogenannte "Screenreader" übersetzen den jeweiligen Bildschirm-Inhalt in künstliche Sprache oder in die ertastbare Brailleschrift. So kann der blinde PC-Benutzer hören oder fühlen, was sein nichtbehinderter Nachbar am Monitor sieht.
Bilder müssen dann allerdings mit Erklärungstexten hinterlegt werden, damit Blinde wissen, was die betreffende Seite ihnen vermitteln will. Auch andere Gestaltungsmaßnahmen helfen blinden Nutzern sehr beim Surfen im Internet.
Der AKBI fordert alle Webmaster auf, sich um eine barrierefreie Gestaltung ihrer Internet-Präsenzen zu bemühen. Dafür vermittelt er Interessierten neben Anregungen auf seiner eigenen Internet-Seite auch eine Reihe nützlicher Links.
Seine eigene Homepage hat der AKBI in den vergangenen Monaten völlig neu gestaltet. Dabei setzt er das von Thomas Buntin speziell für den AKBI entwickelte Content Management System "AKBI CMS" ein. Diese Software steuert die gesamte Internet-Präsenz, ohne dass die Betreiber über spezifische Kenntnisse der Internet-Sprache "HTML" verfügen müssen.
Texte in leichter Sprache vermitteln auf der so neu gestalteten AKBI-Homepage grundsätzliche Informationen auch an Menschen mit Lernbeeinträchtigungen. Als "barrierefrei" versteht der AKBI Internet-Seiten nur dann, wenn dort möglichst alle Menschen alle Informationen erfassen können.
"Barrierefreie Webseiten sind für alle gut", fasst der AKBI-Vorsitzende Jens Bertrams diese Position seines Vereins zusammen. "Der Webmaster und der Betreiber haben etwas davon, weil niemand an der Nutzung dieser Seiten gehindert wird. Die Userinnen und User wiederum erhalten die gewünschte Information leichter. Und Menschen mit Behinderungen können diese Seiten dann genauso leicht nutzen wie jeder andere. Deswegen sollte Barrierefreies Webdesign eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein!"
 
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