Text von Mittwoch, 10. Mai 2006
Deutsche im Blick: Zwei Buchvorstellungen Mitte Mai | ||
Marburg * (fjh/pm)
Mit seinem Werk "Hitler war´s" stellt Hannes Heer die zentrale Lebenslüge ganzer Generationen bloß und sticht in das Wespennest vom Glauben an die "deutsche Kollektiv-Unschuld".Der Hamburger Historiker stellt sein Buch am Montag (15. Mai) um 20 Uhr im Kulturladen KFZ Vor. Heers Buch ist eine Generalabrechnung gegen die telegene Aufarbeitung der NS-Geschichte. Der Autor widerlegt darin die These, dass 80 Millionen Deutsche nichts weiter als Marionetten waren. Diesen Historiker treibt ein tiefes Bedürfnis, gegen Geschichtslügen zu Felde zu ziehen. In seinem Buch setzt sich Heer auseinander mit Bernd Eichingers Hitler-Film-Epos "Der Untergang", mit dem Doku-Drama "Speer und Er" und den plakativen Filmen Guido Knopps über "Hitlers Helfer", "Hitlers Kinder" und "Hitlers Frauen". Das Buch ist erschienen im Aufbau-Verlag Berlin. Veranstalter sind der Verein "Strömungen", die Marburger Geschichtswerkstatt, die Buchhandlung "Roter Stern" und der Verein "Extremes Lesen". Gegen Vorurteile wendet sich Prof. Dr.Wilhelm Solms in seinem Buch "Kulturloses Volk? - Berichte über Zigeuner und Selbstzeugnisse von Sinti und Roma". Der Marburger Literaturwisschenschaftler und Antiziganismus-forscher stellt sein neues Buch am Dienstag (16. Mai) um 20.30 Uhr imCafé "Roter Stern" Am Grün vor. Darin weist Solms nach, dass sich der Antiziganismus in allen gesellschaftlichen Schichten und Bereichen durchgesetzt hat und heute wieder allgemein anerkannt ist. Solms wird bei der Vorstellung des Buchs nicht nur scheinbar positive literarische "Zigeunerbilder" und scheinbar authentische "Zigeunermärchen" aus der Sicht des Literaturwissenschaftlers und Märchenforschers beleuchten, sondern auch Beispiele für den politischen, behördlichen, kirchlichen, medialen, geschichtswissenschaftlichen, ethnologischen und alltäglichen Antiziganismus vorführen. Er verfolgt dabei das Ziel, den verbreiteten Urteilen über die "Zigeuner" ihre Glaubwürdigkeit zu nehmen und sich und andere von der verdummenden Ideologie des Antiziganismus zu befreien. Wilhelm Solms war der Gründer des "Marburger Literaturforums". Er ist Vorsitzender der "Gesellschaft für Antiziganismusforschung", die ihren Sitz in Marburg hat. Veranstalter ist das Marburger Literaturforum in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung "Roter Stern". | ||
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