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Text von Dienstag, 21. März 2006

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 Recycling-Regeln: E-Schrott wird gut verwertet 
 Marburg * (fjh/pm)
Die hessenweit besten Werte bei der Einsammlung von Elektronik-Schrott weist der Landkreis Marburg-Biedenkopf pro Einwohner auf. Das hat die kreisverwaltung am Dienstag (21. März) mitgeteilt.
Bereits seit März 2005 ist das Elektro- und Elektronikgeräte-Gesetz in Kraft, das die Rücknahme und Entsorgung gebrauchter Elektrogeräte regelt. Die Bundesregierung hat damit die EU-Richtlinien über Elektro- und Elektronik-Altgeräte (WEEE) in nationales Recht umgesetzt.
Während das Gesetz in vielen Regionen Deutschlands zu Änderungen in der Abfallwirtschaft ab dem 24. März führt, bleibt für die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Marburg-Biedenkopf fast alles beim Alten. Grund dafür ist, dass der Betrieb für Abfallwirtschaft zusammen mit den Städten und Gemeinden bereits 1994 eine getrennte Erfassung aller Elektro- und Elektronikgeräte eingeführt hat..
"Die Geräte werden nach der Einsammlung durch die INTEGRAL gGmbH zerlegt und verwertet, so dass bereits seit fast 12 Jahren keine Schadstoffe aus diesen Geräten mehr auf Deponien abgelagert werden mussten", erläuterte Landrat Robert Fischbach.
Alle neuen Elektro- und Elektronikgeräte müssen seit dem 13.08.2005 so entworfen werden, dass ihre Demontage und Verwertung durch den Entsorger berücksichtigt und erleichtert wird. Ab dem 1. Juli 2006 dürfen bestimmte Schwermetalle und bromierte Flammschutzmittel in neuen Geräten nicht mehr verwendet werden.
Elektro- und Elektronikgeräte müssen eindeutig ihren Hersteller angeben. Außerdem muss er sie so kennzeichnen, dass klar wird, dass Elektrogeräte nicht über die Hausmülltonne entsorgt werden dürfen.
Dabei herrscht eine "geteilte Produktverantwortung". Von Freitag (24. März) an wird den Kommunen die Sammlung der Altgeräte aus Privaten Haushalten übertragen. Importeure und Hersteller sind dann für die anschließende Entsorgung verantwortlich.
Im Landkreis wurden allein im Jahr 2005 mehr als 3.500 Tonnen Elektroschrott umweltgerecht entsorgt. Damit liegt der Landkreis mit über 10 Kilogramm pro Einwohner und Jahr hessenweit an der Spitze. Die Zielmenge des Elektrogesetzes von 4 Kilogramm pro Einwohner und Jahr hat er damit bereits deutlich überschritten.
Aufgrund der durchweg positiven Erfahrungen soll das Sammelsystem auch weitgehend beibehalten bleiben. Jeder private Haushalt im Landkreis hat die Möglichkeit, unter der Service-Nummer 06421/944-144 seine Elektro-Altgeräte bei der kreiseigenen Gesellschaft INTEGRAL zur Abholung anzumelden. Der Anrufer erhält sofort einen Termin genannt, an dem er die Geräte zur Abholung bereitstellen kann. Die Abholung ist für private Haushalte kostenfrei.
Klein-Unternehmer und Handwerksbetriebe haben ab dem 24. März 2006 die Möglichkeit, ihre Elektro-Altgeräte entgeltfrei bei der INTEGRAL gGmbH in Marburg-Cappel anzuliefern. Voraussetzung ist, es handelt sich um Geräte, die in Art und Menge mit haushaltsüblichen Produkten vergleichbar sind. Das könnte der ramponierte Wasserkocher aus der Teeküche oder der defekte Computer aus dem Sekretariat sein. Dabei gilt aber eine Mengenbegrenzung von maximal drei Geräten pro Geräte-Art und Jahr.
Fallen mehr Geräte an, muss sie der Nutzer derzeit noch selbst entsorgen. Gleiches gilt für ausschließlich gewerblich nutzbare oder genutzte Geräte wie ezwa Röntgengeräte, Werkzeugmaschinen oder Getränkeautomaten. Sie können nicht bei Sammelstellen der öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger angeliefert werden.
 
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