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Text von Mittwoch, 15. Februar 2006

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 Strom für die Stadt: Stadtwerke erhöhen Öko-Anteil 
 Marburg * (sts)
"Das ist ein Meilenstein für Marburg und ein entscheidender Schritt der Stadtwerke in Richtung Autonomie von den großen Energiekonzernen", sagte die Vorsitzende des Umweltausschusses, Petra Baumann (Grüne). Der Ausschuss beriet am Dienstag (14. Februar) einen Antrag der rot-grünen Koalition zum Ausbau der Öko-Strom-Nutzung.
Ab dem 1. Juli 2006 sollen alle städtischen Liegenschaften nur noch mit Öko-Strom versorgt werden. Auch Bürgermeister Dr. Franz Kahle (Grüne) unterstützte den Vorschlag: "Die Stadtwerke können das leisten. Sie werden ihren Eigenanteil an der Öko-Strom-Produktion erhöhen und den Rest zukaufen."
Im Hauhalt 2006 sind 10.000 Euro für diese Ausgaben eingeplant. Kahle hofft, dass diese Summe auch ausreichen wird.
"Dies ist auch Zeichen gegen die neu aufgeflammte Atompolitik der Landesregierung", fügte Baumann hinzu. Neben der Verlängerung der Laufzeiten einiger Atomkraftwerke hatte der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) auch Neubauten nicht ausgeschlossen.
Auf Anfrage der Marburger Linken erklärte Kahle, dass für städtische Schulen und Kindergärten keine Zusatzkosten entstünden. Die Energiekosten müssten nicht aus deren Budget finanziert werden, sondern würden seit jeher aus dem Etat für Gebäudemanagement bezahlt.
Im Vergleich zu den Mehrkosten, die auf die Stadtwerke Marburg (SWM) durch den Stopp der Strompreiserhöhungen durch den hessischen Wirtschaftsminister Alois Rhiel zukommen, seien die Kosten für den Öko-Strom unwesentlich. Laut Kahle rechneten die Stadtwerke mit einem Defizit von knapp 500.000 Euro durch die Initiative der Landesregierung.
"Für einen Konzern wie E.on ist diese Summe kaum nennenswert. Für die Stadtwerke ist es ein Riesenbetrag. Deswegen ist es richtig die Unabhängigkeit der Stadtwerke zu stärken", führte Kahle aus.
Gegen die Stimmen der CDU wurde dem Antrag zugestimmt. Für die Stadtverordnetenversammlung wurde Aussprache beantragt. Mit den Stimmen der Koalition wurde der Magistrat außerdem beauftragt, einen Plan zu entwickeln, in welchen Gebieten der Stadt der Einsatz regenerativer Energien verstärkt werden könne.
Ein Antrag der CDU-Fraktion, den Modellversuch des eingeschränkten Winterdienstes im Südviertel zu beenden, wurde mehrheitlich abgelehnt.
 
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