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Text von Samstag, 21. Oktober 2006

> k u l t u r<
  
 Alle Richtungen: Wiedersehen bei der Ersti-Party 
 Marburg * (chr)
Endlose Schlangen, mit Glassplittern übersäter Boden, tropische Temperaturen und bedrückende Enge - es ist jedes Jahr dasselbe. Die Erstsemester-Party des Allgemeinen Studierenden-Ausschusses (AstA) schafft es trotzdem, Semester für Semester 4.000 Leute anzulocken. Am Freitag (20. Oktober) fand sie im Hörsaalgebäude statt.
An Vielfalt mangelte es sicherlich nicht: Für das leibliche Wohl gab es hier nichts, was es nicht gibt. Diese Party war nichts für Personen mit Entscheidungsschwäche.
Auf vier unterschiedlichen Tanzflächen erwartete die Besucher fast jede erdenkliche Musik-Richtung. Im Erdgeschoss tanzten überwiegend Schüler zu Hip-Hop- und Chart-Musik. Die rockigen Töne im zweiten Obergeschoss zogen sichtlich mehr Studenten an.
"Es ist jedes Jahr dasselbe", klagte Steffen, "es ist viel zu voll." Trotzdem war der 26-Jährige Student bereits zum fünften Mal auf der Party. "Aber nur wegen Pale", fügte er hinzu.
Pale waren im wahrsten Sinne der Höhepunkt der Party. Die Aachener Band, die sonst Schauplätze wie das Kölner Palladium füllt, brachte die Stimmung um halb eins zum Kochen.
Nicht zu beneiden war, wer seine Jacke jetzt immer noch nicht losgeworden war. Aber die Schlangen am Eingang und zur Garderobe forderten den Besuchern viel Geduld und Wartezeit ab. Auch die unzähligen Werbestände wussten nicht zu verzücken.
"Das wird ja immer mehr. Vor zwei Jahren war das noch viel weniger", sagte ein Politik-Student.
Asta-Kulturreferent Florian Lenk zog kurz nachMitternacht eine zufriedene Zwischenbilanz: "Es ist alles sehr ruhig bisher. Es gab noch keine Zwischenfälle."
Zusammen mit 60 anderen Helfern sorgte er überall für einen reibungslosen Ablauf.
Die vierköpfige Reggae-Gruppe "Raggabund" spielte um Mitternacht im Erdgeschoss. Nach wenigen Minuten hielt es hier kaum noch jemanden still. "Raggabund" sangen über illegale Einwanderer und andere sozialkritische Themen. Dem Publikum gefiel es.
Den musikalischen Schlusspunkt setzten die "Evil Cavies". Dabei handelt es sich um eine siebenköpfige Ska-Punk-Gruppe.
Um drei Uhr wurden die Verhältnisse wieder erträglicher. Allmählich wurde es leerer. Zwischen vier und fünf war die Party endgültig vorbei.
Bei jeder Erstsemester-Party sagen viele, die Fete hätte ihnen nicht sonderlich gefallen. Die Erfahrung verspricht aber: Die meisten werden nächstes Jahr trotzdem wiederkommen. Daran werden wohl auch Studiengebühren nichts ändern.
 
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