Text von Montag, 3. July 2006
Angestimmt: 140 Jahre Männerchor Wehrda | ||
Marburg * (sts)
"Der Männerchor ist ein lebendiges Gedächtnis unseres Ortes", fand der Wehrdaer Ortsvorsteher Roger Pfalz (CDU) würdigende Worte zum 140-jährigen Jubiläum des Vereins. Am 1. Februar 1866 wurde der Chor noch unter dem Namen "Männergesangsverein Wehrda" gegründet. Zur Jubiläumsfeier am Sonntag (2. Juli) fanden sich acht weitere Chöre in der Evangeliumshalle zu einem Freundschaftssingen ein. Der Vorsitzende des Männerchors 1866 Wehrda, Günter Gerlach, nannte ein paar wenige, wichtige historische Stationen der letzten 140 Jahre und würdigte eine Reihe von verdienten Mitgliedern. Doch er sprach auch aktuelle Probleme an: "Wir verzeichnen eine stetig sinkende Zahl von aktiven Sängern. Wir müssen uns weiter bemühen jüngere Sänger zu gewinnen, damit der Chor eine Zukunft hat." Derzeit besitzt der Chor knapp 30 aktive Sänger unter der Leitung von Regina Kleindopf. Auch der Vorsitzende des Sängerbundes Kurhessen, Konrad Bender, sprach in seinem Grußwort die Überalterung der Chöre an. Als Gründe hierfür monierte er ein Versagen der Schule und das fehlende Musizieren und Singen in der Familie. Doch auch die Chöre müssten sich der Zeit anpassen: "Wir müssen uns auch für neue Klänge öffnen, ohne aber dabei unsere Tradition aufzugeben." Jugendliche empfänden Chormusik häufig als antiquiert oder gar repressiv, dabei sei das gemeinsame Singen eine Form des gegenseitigen Verstehens. "Chöre sind Horte der Demokratie, des Friedens und des Verstehens", so Bender abschließend. Gerlach freute sich besonders den Männergesangsverein "Eintracht" 1873 Fembach aus Thüringen begrüßen zu dürfen. Beide Vereine verbindet eine über 50-jährige Freundschaft, die auch die Zeiten des "Eisernen Vorhangs" überdauert hat. Die weiteren mitwirkenden Chöre waren der Männergesangsverein Oberrosphe, der Evangelische Kirchenchor Gossfelden, die Chorgemeinschaft Lahnfels, der Männergesangsverein Niederwald, der Männergesangsverein Michelbach sowie die Frauenchöre aus Cölbe und Wehrda. | ||
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