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Text von Freitag, 13. Januar 2006

> k u l t u r<
  
 Lachen im ZAC: Variet´-Zauber mit Funtasten 
 Marburg * (atn)
Vielversprechend klingt das Programm des ZAC-Winter Varietés in der Waggonhalle. Viel halten auch die sieben "Funtasten", die zu Beginn des Jahres 2006 ein buntes Programm präsentieren.
Die erste Vorstellung am Donnerstag (12. Januar) war Generalprobe und Premiere in einem. Das tat der Vorstellung aber keinen Abbruch, denn die Darsteller waren sowohl Meister in ihrem Fach als auch in der Improvisation.
Markus Schimpp führte mit amüsanten Chansons spöttelnd und charmant durch den Abend. Sein Können als Pianist und auch als Sänger kamen dabei eindrucksvoll zum Ausdruck.
Ihm zur Seite stand der aus England "importierte" Ein-Euro-Jobber Kenny Layton. Der Londoner Komödiant schlurfte immer etwas unbeholfen, aber stets hilfsbereit über die Bühne. Doch seine Rolle beinhaltete nicht nur kleine Aushilfstätigkeiten. Mit ureigener britischer Komik bot er seinem Publikum außerdem ein Ständchen. Dabei verwickelte er sich wortwörtlich in einen Kampf mit seiner Gitarre, dem Mikrophon und dem Kabelsalat. Doch ganz britischer Gentlemen fluchte er darüber nicht laut, sondern drückte sein Missfallen in kleinen Nebenstrophen seines Liedchens aus. Layton sorgte die ganze Show hindurch für Freudentränen und vor Lachen gekrümmte Zuschauer.
Die akrobatischen Einlagen boten "The Flight Girls" aus London und Gunnar Erik aus Berlin. Die grazilen Flight Girls Katherine Arnold und Fiona Lait turnten anmutig am Ringtrapez. Auch Laits Vorstellung am Vertikalseil ließ den Besuchern mehrere Male den Atmen stocken.
Erik zeigte Handstand-Equilibristik vom Feinsten. Wenn man sich auch vorstellen kann, wie schwer diese Vorstellung sein muss, so ließ er sich davon nichts anmerken. Äußerst lässig und verführerisch zeigte er in der Waggonhalle, in welchen Positionen ein Mensch sein Gleichgewicht halten kann. Selbst auf einer Hand stehend war er dabei weit sicherer als so mancher Zeitgenosse, der dazu seine beiden Füße benutzt.
Bei einem Varieté-Abend in Marburg will wohl keiner den Zauberkünstler Juno missen. Er zeigte sich an diesem Abend äußerst offen und brachte dem Publikum einen seiner Zaubertricks bei. Natürlich blieb er dabei am Ende der Einzige, der noch wusste, was vor sich ging. Das Publikum war jedenfalls von jedem seiner Tricks und seiner charmanten Art begeistert.
Mit den Keulen tanzte schließlich noch Oliver Groszer. Er ist einer der innovativen Wegbereiter für junge Jongleure und spielt international in der Oberliga. Seine Jonglagen tanzte er zu unterschiedlichster Musik. Dabei beeindruckte nicht nur seine Koordinationsgabe an sich, sondern die Art und Weise, wie die Musik, seine Bewegungen und die Requisite miteinander verschmelzen.
Die Vorstellung lief inklusive einer 20-minütigen Pause etwa 150 Minuten. Es wäre falsch, zu sagen, dass sie trotz einiger kleiner Pannen sehenswert gewesen ist. Sie war es gerade wegen dieser Pannen. Sie brachten die Zuschauer noch mehr zum Lachen, als es die Funtasten ohnehin schon taten.
Auch wenn die Waggonhalle nicht bis auf den letzten Platz gefüllt war, fehlte es nicht an guter Stimmung. Dafür bedankten sich auch die Künstler, die zuvor jeden Kontakt mit dem Saal gesucht hatten. Es bleibt zu wünschen und zu hoffen, dass dieses hochkarätige Team bis Sonntag (22. Januar) noch ein paar mehr Marburgern einen freudvollen und sorgenfreien Varieté-Abend wird bieten können.
 
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