Text von Samstag, 14. Oktober 2006
Für Bullen: Verlängerung nach Flucht | ||
Marburg * (fjh/pm)
Zwei Wochen Begnadigung erreichte ein vom Schlachthof ausgebüxter Bulle am Dienstag (17. Oktober). Die Zeit für ihn sei noch nicht reif, meinte das ausgewachsene Tier wohl. Der Bulle besann sich seiner Kraft und seines Ausmaßes und trat gegen 10.15 Uhr die Flucht von der Schlachtbank an. Unaufhaltsam bahnte er sich seinen Weg in die Felder und Wiesen zwischen dem Schlachthof in Wehrda und dem Hundeplatz inCölbe. Dabei störte es ihn offenbar nicht, dass er damit eine Reihe von Leuten für weit mehr als zwei Stunden beschäftigte. Böses führte er indes keinesfalls im Schilde, denn er ließ sämtliche Straßen unbenutzt und die Fußgänger außer Acht. Nur fangen ließ er sich nicht. Erfolgreich, wenn auch auf Kosten eines Zaunes, widersetzte er sich seiner Verfolgung. Um das Tier nicht noch mehr aufzuregen und die Gefahr zu minimieren, griff schließlich ein Tierarzt ein. Zielsicher versetzte er das Tier mit einem Betäubungsmittel-Gewehr in eine etwa 15-minütige Narkose. Damit stellte er den Bullen so ruhig, dass er sich nach dem Aufwachen, noch leicht benommen durch seinen Besitzer anbinden und in den bereitgestellten Viehtransporter einladen ließ. Nun genießt der Bulle eine - zum Abbau des Narkose-Mittels notwendige - gut 14-tägige Lebensverlängerung. | ||
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