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Text von Donnerstag, 30. Juni 2005

> b i l d u n g<
  
 Trans-Fusion: Klinik-Personal ging baden 
 Marburg * (lyg/pm)
"Die Klinika gehen baden." Unter diesem Motto haben Beschäftigte der Universitätskliniken in Marburg und Gießen am Donnerstag (30. Juni) eine Aktion gegen die Zusammenlegung der beiden Krankenhäuser zum 1. Juli 2005 durchgeführt.
In weißen Kitteln sind sie in die Lahn gegangen. Mitgenommen ins kühle Nass haben die Klinik-Beschäftigten auch einen kleinen Leuchtturm. Schließlich hatte die hessische Landesregierung immer behauptet, ihr Privatisierungsprojekt stelle einen "Leuchtturm" in der hessischen Wissenschaftslandschaft dar.Die Beschäftigten hingegen fürchten, dass ein Teil der Arbeitsplätze sowie die Qualität der Gesundheitsversorgung baden geht. Zwar htte die Landesregierung ihnen zugesichert, dass es bis zum Jahr 2010 auch nach einer Privatisierung keine Betriebsbedingten Kündigungen geben werde, doch konnte das das Klinik-Personal nicht wirklich beruhigen. Schon die transregionale Fusion der Kliniken bedroht nach Auffassung des Gießener Betriebsratsvorsitzenden Klaus Hanschur die Arbeitsplätze an beiden Standorten.
Gegen die geplante Veräußerung der beiden Krankenhäuser an einen privaten Investor zum 1. Januar 2006 hatten am Freitag (12. Mai) in Marburg rund 3.500 Menschen demonstriert. Mehr als 30.000 Unterschriften drücken darüber hinaus den breiten Protest der Menschen in Mittelhessen gegen diese Maßnahme aus. In der Anhörung des Hessischen Landtags am 9. Und 10. Mai äußerten sich die meisten Sachverständigen ebenfalls kritisch.
Dennoch hat die hessische CDU unter ihrem Ministerpräsidenten Roland Koch an den Plänen festgehalten. So setzen die Beschäftigten beider Kliniken ihre Proteste fort. Bei Temperaturen um 25 Grad war es für sie jedoch wahrscheinlich am unangenehmsten, dass sie im Kittel baden gehen mussten.
 
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