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Text von Freitag, 10. Juni 2005

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 Bedrängte Uni: PDS kritisiert Zentren-Bildung 
 Marburg * (atn/pm)
Für einen Erhalt des breiten Lehrangebots an der Philipps-Universität will sich die PDS-Fraktion im Kreistag einsetzen. Dies teilte sie in einer Presseerklärung am Donnerstag (9. Juni) mit.
Sie fordert den Kreisausschuss dazu auf, bei der Kreistagssitzung am Mittwoch (15. Juni) an die hessische Landesregierung zu appellieren, die Studiengänge Osteuropäische Geschichte, Slawistik und Japanwissenschaften an der Philipps-Universität zu erhalten. Weiterhin soll der Kreisausschuss den Planungen zu einer Ausdünnung, Schließung und Zentralisierung der weniger frequentierten Fächer entgegenwirken.
Als Begründung für ihren Antrag führt die PDS-Fraktion die Wichtigkeit der Universität für die Wirtschaft der Region Marburg-Biedenkopf an. Mit der Schließung der genannten Fächer werde ein Prozess in Gang gesetzt, der die Universität als Volluniversität gefährde. Langfristig könne dies zu einer Schließung ganzer Fachbereiche führen. Ein Rückgang der Studierendenzahl und eine Konzentration auf einige wenige Wissenschaftszweige hätte auch für den Landkreis verheerende ökonomische Folgen.
Der Kreis profitiere bisher von den durch Fächervielfalt entstandenen externen Anbindungen. Russischlehrerinen können an den Marburger Schulen auf die fachliche und didaktische Kompetenz der Slawistik zurückgreifen. Für die heimische Wirtschaft sind Japanwissenschaftler und Japanwissenschaftlerinnen und Studierender der osteuropäischen Geschichte von Interesse.
Innerhalb der Universität werde eine bisher gute interdisziplinäre Zusammenarbeit durch die Schließung gefährdet. Studierende der Politikwissenschaften, die ihren Schwerpunkt auf den europäischen Erweiterungsprozess gelegt haben, profitieren von der osteuropäischen Geschichte. Die Rechtswissenschaften mit ihrer Abteilung für japanisches Recht kooperieren mit den Japanwissenschaften. Das Institut für osteuropäische Geschichte arbeitet eng mit dem Herder-Institut zusammen. Dieses ist als außeruniversitäre Forschungsstätte eine zentrale Institution der historischen Ostmitteleuropa-Forschung in Deutschland.
Durch eine Verlegung des Standortes in das 30 Kilometer entfernte Gießen, müssten Lehrende und Studierende jeweils diese Distanz zurücklegen, um an Bücher und Informationen zu gelangen. Im Prinzip schaffe man so kein Osteuropazentrum, sondern zerschlage eins.
 
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