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Text von Samstag, 11. Juni 2005

> s o z i a l e s<
  
 Beträchtliche Chancen: Besuch beim KreisJobCenter 
 Marburg * (sts)
"Ich habe den Eindruck gewonnen, dass das Optionsmodell in Marburg im Vergleich zu anderen Kommunen ganz gut läuft", meinte Florian Rentsch, der sozialpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion. Er traf sich am Freitag (10. Juni) im KreisJobCenter mit dem ersten Kreisbeigeordneten Dr. Karsten McGovern (Grüne), den FDP-Fraktionsvorsitzenden in Kreis und Stadt Karl Zissel und Jan-Bernd Röllmann sowie der Leiterin der Einrichtung Andrea Martin. Thema des Gesprächs waren die Chancen und Schwierigkeiten der Umsetzung von Hartz IV für die Kommunen.
"Es zeichnet sich bereits ab, dass das Optionsmodell den Arbeitsgemeinschaften von Kreis und Arbeitsagentur überlegen ist", sagte Rentsch. Langfristig sei es die Zielsetzung seiner Partei, die Arbeitsvermittlung ganz in den Zuständigkeitsbereich der Kommunen zu geben.
"Eine agile Arbeitsagentur, das KreisJobCenter sowie die Maßnahmen von Stadt und Kreis bieten in der Region viele Chancen für die Zukunft", meinte Röllmann. Allerdings müssten neue Ideen im Wandel zur Service-Orientierung in der Arbeitsvermittlung entwickelt werden.
McGovern erklärte, gerade im Pflegebereich bei den sogenannten pflegeergänzenden Leistungen ein großes Entwicklungspotential zur Vermittlung von Arbeitslosen zu sehen. Rentsch brachte die Idee ins Spiel, auch mit dem Handel eine engere Zusammenarbeit anzugehen: "Tüten-Einpacker, wie in vielen Ländern üblich, könnten eine besondere Service-Leistung des Supermarktes sein."
Bei allen Ideen und Vorschlägen zur Schaffung von "Arbeitsgelegenheiten" für Hartz-IV-Empfänger sei aber immer die gesellschaftliche Akzeptanz zu berücksichtigen. Im Einzelfall sei es zum Teil schwierig, die Grenze zwischen einer zusätzlichen und gemeinnützigen "Arbeitsgelegenheit" und dem Ersatz eines bestehenden Arbeitsplatzes zu ziehen. McGovern versicherte, konkreten Hinweisen auf solche Fälle wurde und werde weiterhin konsequent nachgegangen.
Einig war man sich, dass es für eine umfassende Hartz-IV-Bilanz noch zu früh sei. "Unser Ziel ist es zunächst, die Vermittlungszahlen Monat für Monat zu steigern", erklärte McGovern, ohne konkrete Zahlen nennen zu wollen.
 
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