Text von Dienstag, 31. Mai 2005
| Verhinderte Taten: Präventionsrat im Kreis gegründet | ||
| Marburg * (atn/pm)
Vorbeugende Verbrechensbekämpfung steht im Mittelpunkt des behördenübergreifenden Kreispräventionsrates. Er wurde am Montag (30. Mai) in der Kreisverwaltung gegründet. Er ist nicht der einzige seiner Art. In Hessen gibt es bereits einige dieser Präventionsräte. Ihre vorrangige Aufgabe besteht darin, Impulse zur vorbeugenden Verbrechensbekämpfung zu geben. Ähnlich sieht es auch mit dem neuen Kreispräventionsrat im Landkreis Marburg-Biedenkopf aus. "Dieses Gremium soll ein Impulsgeber sein. Selbst wenn es uns 'nur' gelingen sollte, einige wenige Straftaten durch präventive Maßnahmen zu verhindern, so ist uns damit schon sehr geholfen", sagte Landrat Robert Fischbach, der den Vorsitz dieses Gremiums übernahm. Der Begriff "präventiv" lässt sich aus dem Lateinischen "praevenire" ableiten und bedeutet so viel wie zuvorkommen. In diesem Sinne könnte man auch davon sprechen, dass man "vorbeugen will" und damit "schneller sein will" als Straftäter. Außerdem möchte das Gremium vor Sucht schützen und Straffällige vor Rückfällen bewahren. Amtsgerichtsdirektor Dr. Hansjürgen Hausmann und Landgerichtspräsident Dr. Walter Böttner, Präsident sowie Oberstaatsanwalt Dr. Hans-Joachim Wölk unterstützen diese Idee. Ziel des Präventionsrates soll die Steuerung und Entwicklung von Ansätzen zur Straftaten-Vorbeugung und -verhütung sein. Als Impulsgeber sei das Gremium in dieser Zusammensetzung und mit diesem Fachwissen sicherlich auch hilfreich. Polizeidirektor Jürgen Diehl referierte vor allem über das Thema Kriminalprävention. Der häufig angewandte polizeilich repressive Ansatz könne allein keine zeitgemäße Lösung mehr sein. Es werde immer deutlicher, dass ohne gesellschaftliche Bemühungen ein weiterer Rückgang der Kriminalität nicht möglich sei. Diehl erläuterte außerdem, dass das Thema Sicherheit im Bewusstsein der Bürgerinnen und ürger noch viel deutlicher verankert werden müsse. Der Verbrechensvorbeugung müsse man einen höheren Stellenwert neben der aktuellen Verbrechensbekämpfung einräumen. Diehl prangerte das Wegschauen in Notsituationen anderer an. Er berichtete von einer Kampagne "Gewalt-Sehen-Helfen", die seit ein paar Jahren im Rhein-Main-Gebiet erfolgreich läuft. "Die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe", sagte Fischbach. Er sieht in dem Präventionsrat auch einen Ort des Sammelns und Bündels von Informationen. Auf der Basis von polizeilichen und behördlichen könnten Lösungsansätze erarbeiten werden. Behörden und Arbeitsgruppen könnten zielorientierte praktische Maßnahmen vorschlagen. Zunächst will man sich dem Bereich der Jugendkriminalität widmen. | ||
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