Text von Montag, 14. März 2005
Weck den Stier in Dir: Nasenspray gegen Schüchternheit | ||
Marburg * (hjf)
Die Nase könnte demnächst sogar bei Männern zum wichtigsten Körperteil werden. Wenigstens bei den etwas schüchternen. Oxytocin heißt der Wunderstoff, aus dem des verhuschten Männleins Träume sein könnten. Eine bislang unveröffentlichte Studie der Universität Zürich hat gezeigt, das die Zuführung von Oxytocin Menschen mit sozialen Fobien helfen kann. Besonders gute Ergebnisse brachte die Einnahme des Sexualhormons über die Nase in Form eines Nasensprays. Ein kräftiger Spritzer soll wahre Wunder wirken. Bleibt die Frage, wie man sich das vorzustellen hat. Ein verängstigter Mann sitzt schlotternd in einer Kneipe. Sieht er seine Traumfrau, greift er unauffällig in seine Hose - in die Tasche natürlich - und nimmt das mitgebrachte Nasenspray heraus. Unauffällig gönnt er sich einen kräftigen Spritzer Oxy. Schon mutiert er zum mentalen Supermann und baggert mutig an der angebeteten. Die 120 Versuchspersonen im Labor haben übrigens nicht bemerkt, ob sie das Oxytocin oder ein Plazebo bekommen haben. Denn: Der Stoff habe keine high-machende Wirkung, so die Forscher. Aber wer garantiert dem Angsthäschen denn dann, dass das Zeug überhaupt wirkt? Es kostet vermutlich eine Stange Geld, und dann soll es nicht mal wirken? Das ist vermutlich sowieso alles Quatsch! Männer sollten sich nur mal besser im Griff haben. Selbstdisziplin und unbedingte Härte gegen sich selbst: Das stählt den Mann. Die Indianer haben das schon lange gewusst. Jeden Tag badeten sie in eiskaltem Wasser. Ebenso die Karate-Stars im Fernsehen. Sie kühlen ihre geschundenen Knöchel mit Säure. Das härtet ab und sie können fester zuschlagen. So was sind echte Kerls. Aber jetzt mach´ ich mal langsam schluss. Es wird allmählich dunkel draußen. Ich sollte besser die Rolläden herunter lassen und die Haustür zusperren. Man weiß heutzutage nie, wer so ums Haus herumschleicht. Da sind ja auch aus Marburg schon schlimme Geschichten erzählt worden! | ||
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