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Text von Montag, 14. November 2005

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 Sieg des Ministers: Wagner übernahm Fraktionsvorsitz 
 Marburg * (fjh)
Zu ihrem Fraktionsvorsitzenden hat die CDU im Hessischen Landtag am Dienstag (15. November) den bisherigen Hessischen Justizminister gewählt. Dr. Christean Wagner tritt die Nachfolge von Franz-Josef Jung an, der in der Großen Koalition Bundesverteidigungsminister werden soll.
Seit 1999 ist der einstige Landrat des Kreises Marburg-Bidenkopf bereits Hessischer Minister der Justiz. Als eine seiner letzten Amtshandlungen hat er am Dienstag (15. November) symbolisch die Schlüssel der neuen Justizvollzugsanstalt Hühnfeld übergeben. Sie ist die erste teilprivatisierte Haftanstalt in Hessen. Mehr als die Hälfte der 220 Beschäftigten dort sind Beamte. Knapp 100 Mitarbeiter arbeiten bei einer britischen Spezialgesellschaft.
660.000 Euro möchte das Land Hessen jedes Jahr durch diese Konstuktion einsparen. 67 Millionen hat es in den Neubau investiert.
Bereits 1999 soll Wagner Interesse am Fraktionsvorsitz in Wiesbaden bekundet haben. Nach Jungs Wechsel in die Bundesregierung wird dieser Platz nun frei für den 62-jährigen Juristen. Da die CDU in Hessen mit nur einer Stimme Mehrheit regiert, gilt der Posten als sehr anspruchsvoll und einflussreich.
Wagners Nachfolge im Justizressort soll der Landrat des Main-Taunus-Kreises antreten. Jürgen Banzer gilt jedoch in seiner eigenen Partei als durchaus umstritten. Er hatte den Ministerpräsidenten Roland Koch wegen der Gründung eines Kultur-Zweckverbands im Rhein-Main-Gebiet zuletzt offen kritisiert.
Banzer gehört jedoch auch zu den Mitgliedern der sogenannten "Tankstellen-Connection". Junge CDU-Politiker hatten sich in einem Hinterzimmer der Autobahn-Raststätte "Wetterau" in den 80er Jahren ihrer gegenseitigen Unterstützung bei einer Partei-Karriere versichert. Zu den "Jungen Wilden" von der Tankstelle gehörten auch Roland Koch und Franz-Josef Jung.
Dennoch ist aus Kreisen der hessischen CDU deutliches Bauchgrummeln gegen Banzers Kandidatur für das Amt des Justizministers zu vernehmen. So wird Wagners erste wichtige Aufgabe wohl darin bestehen, seine eigene Nachfolge im Amt des Justizministers sauber über die Bühen zu bringen.
 
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