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Text von Montag, 6. Juni 2005

> p o l i t i k<
  
 Beschlossene Einheit: WASG und PDS wollen kooperieren 
 Marburg * (mid/pm)
Möglichkeiten einer Zusammenarbeit bei Bundestags- und Kommunalwahlen haben Mitglieder und Sympathisanten der Partei des demokratischen Sozialismus (PDS) und der Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG) in Marburg bei einem gemeinsamen Treffen ausgelotet. Das teilten die Beteiligten in einer gemeinsamen Presseerklärung vom Montag (6. Juni) mit.
Locker und entspannt sei das Treffen verlaufen. Die beiden Parteien wollen in Marburg gemeinsam gegen die "Übermacht der ganz großen Koalition der Sozialabbauer und Marktradikalen von CDU,SPD,FDP und GRÜNEN" antreten.
Ausgehend von einer Analyse der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen stellten die Teilnehmer einhellig fest, dass eine Zusammenarbeit bundesweit und auf lokaler Ebene wünschenswert sei. Zustimmung erhielt Ulrike Eifler für ihre Forderung, dass ein breites Bündnis der politischen Kräfte links von SPD und Grünen sich nicht darauf beschränken dürfe, bei Wahlen parlamentarische Mandate zu erringen. Es habe auch die Aufgabe , den außerparlamentarischen Protest von sozialen Bewegungen und Gewerkschaften zu unterstützen. Eifler ist Vorstandsmitglied der WASG in Marburg.
"Nur im Zusammenspiel von parlamentarischen und außerparlamentarischen Kräften wird es möglich sein, die derzeitige Vorherrschaft des betriebswirtschaftlichen Denkens in dieser Gesellschaft zu brechen", sagte Eifler. Die Menschen, die auf der Straße gegen die Politik des Sozialabbaus demonstriert haben, sollen auch in den Parlamenten eine Stimme bekommen."
Ebenfalls unwidersprochen blieben die Ausführungen Hajo Zellers. Das Mitglied des PDS-Sprecherrates sieht in einem Bündnis aus WASG, PDS und anderen Linken die Möglichkeit, wirkungsvoll der herrschenden Ansicht entgegenzutreten, dass "Deutschland nur wirtschaftlich vorankäme und saniert werde, wenn man Steuersenkungen insbesondere für , Best- und Besserverdienende durchführt und gleichzeitig Lohnsenkungen und Senkungen von Sozialleistungen für verschiedenen betroffene Gruppen durchsetzt."
Differenzen unter den Teilnehmern wurden bei der Frage erkennbar, wie ein Bündnis zu konstruieren sei.. Michael Weber von der WASG machte deutlich, dass eine Kandidatur auf offenen PDS-Listen für die WASG nicht in Frage kommt.
Die Teilnehmer des Treffens verständigten sich dennoch darauf, dass unabhängig vom Ausgang der Verhandlungen der beiden Parteispitzen auf Bundesebene eine Zusammenarbeit beider Gruppierungen auf lokaler Ebene angestrebt wird. So werden auch Mitglieder der WASG an den kommunalpolitischen Foren teilnehmen, die die PDS/Marburger Linke im Juni und Juli ausrichten wird. Darüber hinaus wurde ein weiteres Treffen für den 15. Juni vereinbart.
 
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