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Text von Dienstag, 8. März 2005

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 Deich-Rückverlegung: Erfolgreicher Gewässerschutz 
 Marburg * (atn/pm)
Die Deich-Rückverlegung in Wehrda hat sich bewährt. Wie die Stadt Marburg am Mittwoch (9. März) mitteilte, funktioniert dort der Hochwasserschutz. Außerdem profitiert die Fischfauna von der Umgestaltung.
Sehr erfreut zeigte sich Bürgermeister Egon Vaupel über das Fazit einer Langzeit-Untersuchung, welche die Stadt zur ökologischen Entwicklung der Gewässerstrukturen der Lahn im Bereich des Deichprojektes im Stadtteil Wehrda in Auftrag gegeben hatte. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass insgesamt eine deutliche ökologische Aufwertung der Lahn und der Uferbereiche zu beobachten ist.
Die Maßnahme war eines von mehreren Projekten zur Sanierung der Hochwasserschutzanlagen im Stadtgebiet und zur Verbesserung des Hochwasserschutzes insgesamt. Die Bauarbeiten zur Rückverlegung des Lahndeiches im Stadttteil Wehrda wurden von Mai bis November 2001 umgesetzt.
Nach den Erfahrungen der letzten 3 Jahre seit der Deich-Rückverlegung konnten die wasserwirtschaftlichen und ökologischen Ziele erreicht werden. Die neuen Retentionsflächen waren schon mehrfach überstaut. Die baulichen Anlagen haben ihre Aufgaben erfüllt. Einstauung, Wasserablauf und Versicherung funktionierten bisher reibungslos.
Die entstandenen Flachwasserbereiche kommen zudem zahlreichen Fisch- und Libellenarten zugute. Eine begleitende Untersuchung hat ergeben, dass sich inzwischen aufgrund der verbesserten Laichbedingungen deutlich mehr Arten angesiedelt haben und auch fortpflanzen. Dazu zählen gefährdete Arten wie Hecht, Schlei und Rotfeder. Mehr als 20 Libellenarten bieten die entstandenen Flächen neuen Lebensraum.
"Wir haben die Studie der Investitionsbank Hessen, welche die Darlehensmittel für das Projekt verwaltete, ebenfalls zukommen lassen um das positive Ergebnis darzulegen", erklärte Vaupel. "Schließlich ist das Marburger Projekt die einzige Deich-Rückverlegung an einem Nebenfluss des Rheins."
Die Marburger Maßnahmrn tragen auch dazu bei, die Hochwasserprobleme im weiteren Verlauf der Lahn und auch des Rheins bis in die Niederlande zu verringern, wo eine weitere Erhöhung der Deiche inzwischen an ihre Grenzen stößt. Diese Problematik macht die europäische Dimension des vorbeugenden Hochwasserschutzes deutlich. Aus diesem Grund wurden die Kosten des Projektes von rund 1,6 Millionen Euro zu rund 85 Prozent aus Mitteln der Europäischen Union (EU) und des Landes Hessen gefördert.
 
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