Text von Dienstag, 1. März 2005
Hessen-Partei: CDU-Landesparteitag in Marburg | ||
Marburg * (fjh)
Der Landesparteitag der CDU Hessen findet am Samstag (5. März) in marburg statt. Thema ist eine Programmdebatte unter dem Titel "Aus Liebe zu unserem Land: Werte, Heimat, Orientierung". Nach einer einleitenden Rede des Landesvorsitzenden Roland Koch möchten die Delegierten eine ausführliche Werte-Diskussion führen. Nach Angaben des CDU-Landesgeschäftsführers Michael Boddenberg soll sie die CDU vorwärtsbringen zu ihrem Ziel einer "Hessen-Partei". Die Diskussion um die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland, das Ende der multikulturellen Gesellschaft oder die Debatten über Politikverdrossenheit sollen im Mittelpunkt des 96. Parteitags der CDU- Hessen stehen. es könne nicht verwundern, dass die Menschen in Deutschland nicht nur nach wirtschaftlichen Perspektiven, sondern auch nach moralischer Orientierung suchen. Rot-Grün stehe nicht nur für die größte Wirtschafts- und Finanzkrise, sondern auch für Beliebigkeit und Werteverlust. Modernität, Weltoffenheit und Zukunftsprojekte einerseits sowie Gemeinsinn, Traditionsverbundenheit und nationale Identität andererseits schließen sich nach Auffassung der hessischen Christdemokraten nicht aus, sondern bedingen einander. Mit namhaften Persönlichkeiten aus Politik, Kirche und Wissenschaft wie dem ehemaligen thüringischen Ministerpräsidenten Bernhard Vogel, dem evangelischen Landesbischof Dr. Martin Hein und dem Parteienfoscher Prof. Dr. Jürgen Falter von der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz will die hessische CDU ihren Parteitag nutzen, um diese gesellschaftspolitische Diskussion in den nächsten Monaten intensiv zu führen. Der Parteitag soll deswegen keine Beschlüsse fassen, sondern Denkanstöße liefern. Sie sollen anschließend auf zahlreichen Veranstaltungen im Lande weiterdiskutiert werden. Diskussionsbedarf hat die CDU aber auch zum Verhalten ihres Landtagsabgeordneten Hans-Jürgen Irmer. Wiederholt war er bei rechtsextrem orientierten Studentenverbindungen aufgetreten. Außerdem kritisieren die SPD und Die Grünen im hessischen Landtag seine Veröffentlichungen in der Zeitschrift "Junge Freiheit". In Marburg wird es aller Wahrscheinlichkeit nach also sehr lebendig zugehen. Fetzen fliegen könnten rein verbal auch wegen der ernüchternden Ergebnisse bei den jüngsten Oberbürgermeister- und Landratswahlen. Danach ist die CDU von ihrem Ziel einer "Hessen-Partei" ncoh meilenweit entfernt. | ||
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