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Text von Freitag, 18. Februar 2005

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 Neues Schulgesetz: Alle Förderstufen erhalten 
 Marburg * (sts)
"Wir wollen die gesamten Förderstufen-Standorte in der Stadt erhalten", erklärte Bürgermeister Egon Vaupel (SPD).
Die Theodor-Heuss-Schule (THS) sowie die Erich-Kästner-Schule (EKS) hatten im Januar nicht die erforderlichen Richtwerte für die Klassengrößen nach dem neuen hessischen Schulgesetz erfüllen können. Dies berichtete Birgit Kohl-Hofmann vom Fachdienst Schule der Stadt Marburg am Donnerstag (17. Februar) dem Schul- und Kulturausschuss der Stadtverordnetenversammlung.
Diese Tatsache spreche aber nicht gegen diese beiden Schulen selbst, sondern sei Ausdruck der zurückgehenden Schülerzahlen, machte Kohl-Hofmann deutlich. Im Januar 2006 wird es eine zweite Überprüfung durch das hessische Kultusministerium geben.
"Die THS wird dann genügend Schüler haben, um zwei große Klassen zu bilden. Für die EKS besteht diese Gewissheit momentan nicht", führte Kohl-Hofmann weiter aus. Sollte der Richtwert von mindestens 23 Schülern pro Klasse nicht erreicht werden, dürften bis 2010 keine neuen Förderstufen-Klassen an dieser Schule mehr gebildet werden, es sei denn, der Schulträger - in diesem Fall die Stadt Marburg - übernähme die Personalkosten vom Land.
Vaupel zeigte sich optimistisch, dass über eine gezielte Schülerlenkung alle Standorte erhalten werden könnten. Einen gesonderten Schulentwicklungsplan lehnte er ab.
Das neue Schulgesetz erlaubt es den Schulträgern künftig, eine Eigenbeteiligung der Eltern für die Schülerbeförderung zu verlangen. Bei einer Umlage von 40 Prozent könnte die Stadt so rund 250.000 bis 300.000 Euro im Jahr einsparen, rechnete Kohl-Hofmann vor. Überlegt werde derzeit, ob an Wochenenden und Feiertagen das Schülerticket nur durch diese Beteiligung gültig bleibt.
Das Rauchverbot an allen Schulen habe zu zahlreichen Beschwerden von Anwohnern geführt, die ihre Grundstücke übersät von Kippen fanden. Zudem entstünden erhebliche Verkehrsgefährdungen durch Schüler, die ständig das Schulgelände verließen, um rauchen zu können. Hier müssten vor allem schulintern Lösungen gefunden werden, mahnte Kohl-Hofmann.
Vor dem Bericht über die Neuregelungen im Schulgesetz hatte der Ausschuss bereits zwei Anträge einstimmig beschlossen. In Zusammenarbeit mit der Philipps-Universität und anderen Institutionen soll sich der Magistrat verstärkt bei der Landesregierung für die Finanzierung von Veranstaltungen zum 800-jährigen Jubiläum der Heiligen Elisabeth im Jahr 2007 einsetzen.
Außerdem soll eine Initiative des Allgemeinen Studierenden-Ausschusses (AStA) zur Erinnerung an die Marburger Opfer des Nationalsozialismus unterstützt werden. Vor den ehemaligen Wohnhäusern der Opfer sollen sogenannte "Stolperteine" verlegt werden. Das sollen Messingplatten sein, auf denen der Name, das Geburtsdatum und das weitere Schicksal des Betroffenen eingraviert sind.
 
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