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Text von Montag, 3. Januar 2005

> p o l i t i k<
  
 Agenturschluss: Protestaktion im KreisJobCenter 
 Marburg * (sts)
"Wir wollen mit dieser Protestaktion ein politisches Zeichen setzen und den Erwerbslosen nützliche Zusatzinformationen an die Hand geben", sagte Renate Schlenker vom Arbeitskreis "ErwerbsLose" des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Am Montag (3. Januar) versammelten sich pünktlich zum Inkrafttreten der Hartz-IV-Gesetze rund drei0 Demonstranten im KreisJobCenter.
Sie verteilten Flugblätter, aber auch Kaffe und Brötchen für die Wartenden. Auf Transparenten wandten sie sich gegen Arbeitszwang und "Ein-Euro-Jobs"
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Neben dem AK "ErwerbsLose" beteiligten sich auch Mitglieder der linksgerichteten Universitätsgruppen "d.i.s.s.i.d.e.n.t." und der "Linken Bündnisliste" an der bundesweiten Aktion unter dem Motto "Agenturschluss".
"Durch die Protestaktion ist es zu keinerlei Störungen oder Behinderungen gekommen", sagte der Erste Kreisbeigeordnete und Leiter des KreisJobCenters Dr. Karsten McGovern (Grüne). Letztlich sei es nur konsequent, dass die Protestierenden zum neuen Jahr noch einmal ihre Haltung bekräftigten. In dieser Form sei dagegen auch nichts einzuwenden, fügte McGovern hinzu.
"Wir wollen vor allem auf die Verdrängung von studentischen Hilfskräften durch Erwerbslose an der Philipps-Universität aufmerksam machen", sagte Studierendenparlaments-Präsidentin Anne Zittor. Sie ergänzte, dass nach Auskunft von Universitätspräsident Prof. Volker Nienhaus bereits 26 Ein-Euro-Jobs eingerichtet worden seien, unter anderem auch in hochqualifizierten Bereichen wie der Software-Betreuung in der Universitätsbibliothek. Im Bildarchiv sei bereits eine studentische Hilfskraft durch eine Erwerbslose ersetzt worden, meinte Florian Schneider von der Gruppe "d.i.s.s.i.d.e.n.t.". Langfristig sei damit zu rechnen, dass weniger Jobs für studentische Hilfskräfte angeboten würden.
Dem AK "ErwerbsLose" ging es neben dem Protest gegen Hartz IV vor allem um die Aufklärung der "Kunden" des JobCenters. In ihrem Flugblatt gaben die Gewerkschafter konkrete Hinweise auf Rechte und Fragen rund um das Thema "Ein-Euro-Jobs".
Ein Polizeieinsatz während der Protestaktion richtete sich gegen einen aufgebrachten "Kunden", der eine Tür eingetreten hatte. "So etwas kommt schon einmal vor, hatte aber mit den Protesten nichts zu tun", versicherte McGovern. Abgesehen davon zeigte er sich mit der bisherigen Arbeit zufrieden.
 
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