Text von Samstag, 29. Januar 2005
Letzter Aufgalopp: Fünf Männer für Marburgs Spitze | ||
Marburg * (fjh)
Während die Außentemperaturen auf bis zu zehn Minusgrade abgesunken sind, wird der Wahlkampf immer noch heißer. In einem letzten Aufgalopp buhlen die Bewerber um die Gunst der Wahlberechtigten. Marburgs Bürgerinnen und Bürger bestimmen am Sonntag (30. Januar) den Nachfolger des derzeitigen Oberbürgermeisters Dietrich Möller (CDU). In einem Mailing am Freitag (28. Januar) hat die PDS ein Votum für ihren OB-Kandidaten Pit Metz zu einer Abstimmung für Soziale Gerechtigkeit und gegen Hartz IV erklärt: "Ihre Stimme wird zeigen, dass viele Menschen in Marburg eine linke, emanzipatorische Kommunalpolitik wollen." Ein derartiges Votum im ersten Wahlgang solle "zeigen, dass viele Menschen in Marburg nicht damit einverstanden sind, dass alle zwischenmenschlichen Beziehungen betriebswirtschaftlichen Zwängen unterworfen werden." Als Vertreter der Wirtschaft positionierte sich im Wahlkapf der FDP-Kandidat Jan-Bernd Röllmann. Der Gastwirt profilierte sich zuletzt auch als Fürsprecher der Bürger-Interessen bei der geplanten Umgestaltung der Ketzerbach. Ebenfalls wirtschaftsnah gebärdet sich auch der Aptheker Dr. Gregor Huesmann. Er ließ seit dem Herbst Autos mit seinem Konterfei durch die Stadt fahren. Damit möchte er vermutlich an seine Bekanntheit als Autor der Serie "Der Scheiß des Monats" anknüpfen. Darin hatte er - seiner Ansicht nach unsinnige - Produkte öffentlichkeitswirksam gebrandmarkt. Seine Kraftanstrengungen hat der CDU-Kandidat Lutz Heer auf die Teilnahme an möglichst vielen Veranstaltungen konzentriert. Schließlich musste er sich als einziger Bewerber von außerhalb auch erst einmal bekannt machen. Zum Ausgleich bemühte er sich um eine - beinahe göttliche - Allgegenwart. Eine eigene "Bürgerinitiative" hat den SPD-Bewerber Egon Vaupel im Wahlkampf unterstützt. Auch ein leerstehendes Ladenlokal in der Oberstadt warb für den derzeitigen Bürgermeister. Eine Vielzahl von Terminen musste er schon wegen seines Amts als Kultur- und Baudezernent der Stadt Marburg wahrnehmen. Dem einstigen Finanzbeamten werden die größten Chancen eingeräumt, Möllers Nachfolge anzutreten. Fraglich ist indes, ob ihm dies bereits im ersten Wahlgang gelingen wird. Anderenfalls wird am Sonntag (13. Februar) eine Stichwahl zwischen den beiden erstplazierten stattfinden. OB Möller scheidet erst am 30. Juni 2005 aus dem Amt. Sein Nachfolger wird also viel Zeit haben, die Amtsgeschäfte zu übernehmen. | ||
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