Text von Mittwoch, 30. März 2005
Dampflok-Dealer: Große Männer, kleine Züge | ||
Marburg * (mid)
"Du meinst, ich könnte mir das alles hier kaufen und gegen jedermann so tun, als wäre es für meinen Sohn?", überlegt der Vater - und schon ist es zu spät. Den "Leidensweg" eines passionierten Modelleisenbahners, der sich an das Erweckungserlebnis in der Spielzeughandlung anschließt, bringt das Theater Gegenstand auf die Bühne. "Moba - Ein Theaterstück um die Modelleisenbahn für einen Schauspieler und vier Startersets" feiert am Donnerstag (7. April) um 20 Uhr in der Waggonhalle Premiere. Einen angemesseneren Ort kann man der Inszenierung für die Uraufführung wohl kaum wünschen. Unter der Regie von Christopher Diehl berichtet der Protagonist des Stückes, gespielt von Walter Heck, aus der für Uneingeweihte oft nur schwer zugänglichen Welt der "Schienen, die die Welt bedeuten". Heck ist selbst bekennender Fan der Miniaturzüge. Er möchte sowohl Gleichgesinnten als auch leidgeprüften Partnerinnen und sonstigen Interessierten Einblicke in die faszinierende Welt der zuweilen kostspieligen Freizeitbeschäftigung geben. Dies erklärte er in einem Pressegespräch am Mittwoch (30. März) in der Waggonhalle. Ohne die Hobby-Eisenbahner auf die Schippe zu nehmen, werden in dem Ein-Mann-Stück mit einem liebevollen Augenzwinkern aber auch die Skurrilitäten im Universum der Lokomotivenfans in den Blickpunkt gerückt. Die Inszenierung basiert auf dem Buch "Modell Eisenbahn" von Burkhard Spinnen, das 1998 in der Reihe "Kleine Philosophie der Passionen" im Deutschen Taschenbuch Verlag (dtv) erschienen ist. Wie in der Vorlage wird auch in der Theaterinszenierung die Frage nicht letztgültig geklärt werden, was "den großen Mann zu den kleinen Zügen treibt". Die Antwort darauf kann wohl letzlich nur jeder Freizeiteisenbahner selbst im Dialog mit dem eigenen "Kind im Manne" finden. | ||
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