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Text von Freitag, 4. Februar 2005

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 Rekordjagd: Stadtbücherei steigerte Ausleihen 
 Marburg * (sts)
"Die Zahlen belegen, dass wir den richtigen Weg gegangen sind und auch weiter gehen werden. Die Stadtbücherei-Bibliothek spielt - sportlich gesehen - in der Champions League", kommentierte kommentierte Bürgermeister Egon Vaupel die Jahresbilanz der Stadtbücherei. Statt - wie in vielen anderen Städten - Bibliotheken zu schließen, hat die Stadt Marburg auf einen Ausbau des Angebots gesetzt. Nicht ohne Stolz durfte Vaupel am Freitag (4. Februar) zusammen mit Bibliotheksleiter Jürgen Hölzer die Bilanz für das Jahr 2004 ziehen.
Die Zahl der Medien-Entleihungen konnte selbst vom Rekordjahr 2003 noch einmal um 13 Prozent auf 479.108 gesteigert werden. "Auf unsere Öffnungszeiten umgerechnet, heißt das etwa alle sieben Sekunden wird ein Medium entliehen und alle acht Sekunden eines zurückgebracht", veranschaulichte Hölzer die nackten Zahlen.
Die Belastungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien dadurch größer geworden. Im Stellenplan der Stadt sei deswegen eine zusätzliche halbe Stelle für die Stadtbücherei vorgesehen, ergänzte Vaupel.
Selbst die enormen Landeskürzungen von 30.000 Euro auf 12.500 Euro konnten mit höheren Einnahmen durch Gebühren nahezu aufgefangen werden.
Insgesamt wurden im letzten Jahr 93.180 Euro in die Anschaffung neuer Medien investiert. 80.000 Euro davon erhielt die Bücherei von der Stadt. Durch DVD-, Mahn- und Vorbestellgebühren konnten 72.000 Euro erwirtschaftet werden, so dass die Neuanschaffungen praktisch refinanziert werden konnten.
Der Gesamtbestand überschritt im Jahr 2004 erstmals die Grenze von 90.000 Medien. Durch die im Mai abgeschlossenen Umbauten müssten die Raum-Kapazitäten noch für die nächsten fünf bis zehn Jahre ausreichen.
"Interessanterweise ist kein Run ausschließlich auf die digitalen Medien zu verzeichnen. 63 Prozent aller Ausleihen sind nach wie vor Bücher", machte Hölzer deutlich. CDs und DVDs machen zusammen 23 Prozent aus.
Besonders gefragt waren im letzten Jahr Reiseführer, Bücher und Karten zur Heimatkunde, Schülerhilfen sowie Bewerbungs- und Berufs-Ratgeber. In diesen Bereichen sei die Nachfrage kaum zu erfüllen gewesen, sagte Hölzer.
Auffällig war auch, dass sich gerade anspruchsvolle Medien großer Beliebtheit erfreuten. Bei den Hörbüchern lag zum Beispiel Thomas Manns "Buddenbrooks" ganz weit vorne.
Sehr nachgefragt waren auch wieder Klassenführungen durch die Stadtbücherei. Im Jahr 2004 haben daran über 2.000 Schülerinnen und Schüler aus dem gesamten Landkreis Marburg-Biedenkopf teilgenommen. "Wir wollen unser Angebot auch ganz gezielt an die Grundschüler richten, denn hier werden die Grundlagen für das spätere Leseverhalten gelegt", bemerkte Vaupel.
Für das laufende Jahr ist eine Erweiterung der Öffnungszeiten im Gespräch. Durch die neue halbe Stelle könnte möglicherweise auch an jedem zweiten Samstag von 10 Uhr bis 13 Uhr geöffnet werden. "Vielleicht kommen dann auch mehr Männer", meinte Hölzer schmunzelnd zum Abschluß. Schließlich beträgt der Frauenanteil unter den aktiven Benutzern über 65 Prozent.
 
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