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Text von Sonntag, 10. April 2005

> k u l t u r<
  
 Bilder Brasiliens: Sommer-Samba und Fado 
 Marburg * (mid)
Ein brasilianischer Abend stand am Samstag (9.April) im Kulturladen KFZ auf dem Programm. Die musikalische Gestaltung oblag dem Marburger Konzertgitarristen Wolf-Rüdiger Sänger und dem Duo "Musica Brasileira" aus Frankfurt.
Sänger bestritt den ersten Teil des Abends. Sein Ziel war es, zu vermitteln,"was die Gitarre von Brasilien zu erzählen hat". Mit Stücken unter anderem von Antonio Carlos Jobim, Baden Powell und Heitor Villa-Lobos verschaffte er einen Einblick in die große Vielseitigkeit brasilianischer Musik. Nicht nur die erwarteten fröhlichen Samba-Rhythmen waren zu hören. Auch die melancholischen Klänge des Fado, der auf den Einfluss der portugiesischen Kultur in Brasilien verweist, sowie Ausflüge in die klassische Gitarristik wurden dargeboten. Virtuos und dabei konzentriert auf jeden einzelnen Ton spielte Sänger Stücke, die der Gitarrist von "Musica Brasileira", Jean-Peter Braun, für die Solo-Gitarre arrangiert hat. Große und kleine Gäste waren von der Darbietung Sängers beeindruckt.
"Herr Sänger ist mein Gitarrenlehrer. Der Abend hat mir bisher sehr gut gefallen", erzählte eine junge Zuschauerin in der Pause.
Nach kurzer Unterbrechung wurde der Abend mit dem Duo "Musica Brasileira" fortgesetzt. Neben dem Gitarristen Jean-Peter Braun trat die in Sao Paulo geborene Sängerin Juliana da Silva auf die Bühne. Mit ihrer äußerst lebendigen Ausstrahlung zog da Silva das Publikum augenblicklich in den Bann. Charmant und mit augenzwinkerndem Humor moderierte sie das Programm.
Die Interpretation der ausgewählten Stücke stellte den Variantenreichtum der Künstlerin bei der Modellierung ihrer charakteristischen Alt-Stimme eindrucksvoll unter Beweis. Das begeisterte Publikum ließ das Duo schließlich erst nach der dritten Zugabe von der Bühne.
"Der erste Teil war etwas für Kenner der brasilianischen Musik. Im zweiten Teil ist dann ganz unmittelbar auch etwas vom brasilianischen Lebensgefühl übergesprungen", resümierte ein Zuschauer den rundum gelungenen Abend. Die frostigen Temperaturen, die dem Publikum beim Verlassen des KFZ entgegenschlugen, dürften so mit ein wenig brasilianischer Sonne im Herzen leichter zu ertragen gewesen sein.
 
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