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Text von Freitag, 17. Dezember 2004

> p o l i t i k<
  
 Einig bei Kliniken: Stadtparlament zur Privatisierugn 
 Marburg * (lyg/pm)
"Medizinische Forschung ist unteilbar." Zu diesem Ergebnis kam die Stadtverordnetenversammlung am Freitag (17. Dezember). Einstimmig beschlossen alle Fraktionen des Stadtparlaments sowie des Magistrats der Universitätsstadt Marburg eine Resolution zum geplanten Verkauf der Universitätskliniken in Giessen und Marburg an die Rhön-Klinik.
"Die Stadtverordnetenversammlung und der Magistrat der Stadt Marburg nehmen mit wachsender Sorge zur Kenntnis, dass bei der von der hessischen Landesregierung geplanten Neustrukturierung der Uni-Kliniken der Philipps-Universität und der Justus-Liebig Universität in Giessen zunehmend einseitige, emotional gefärbte Beiträge laut werden. Diese Tendenzen sind der notwendig gemeinsamen und solidarischen Entwicklung der Region Mittelhessen abträglich."
Die Körperschaften der Stadt Marburg appellierten an die verantwortlichen Kräfte in Giessen, bei Wahrung berechtigter lokaler Interessen weiterhin auf dem Boden der Sachlichkeit zu argumentieren.
Die Verantwortlichen im Klinikum der Philipps-Universität vertreten mit Entschlossenheit und Sachbezogenheit ein Kooperationsmodell, durch das die beiden traditionsreichen Kliniken im Kern erhält. Der Krankenversorgungsauftrag gegenüber der Bevölkerung werde auf hohem Niveau sichergestellt. Auch werde der gesetzliche Auftrage zur Erforschung und Lehre nach globalen Maximalstandards im hohen Maße erfüllt.
Nachdem der mehr als einjährige Schwebezustand durch eine Grundentscheidung zur Zusammenfassung beendet ist, richtet sich ein Appell an die Hessische Landesregierung, diese Entscheidung im Sinne einer zwingend notwendigen Stärkung der Region Mittelhessen zu konkretisieren. Ziel müsse dabei die Beibehaltung bewährter klinischer Versorgungstrukturen sein. Vor allem fordert die Stadt einde vorbehaltslose Förderung der Forschung in Mittelhessen gegebenenfalls auch zu Lasten des südhessischen Bereichs. Die Übertragung beider Kliniken, an einen privaten - ausschließlich an Gewinnmaximierung orientierten - Eigentümer könne auf lange Sicht keine tragfähige Lösung sein. Kurzfristige Rentierlichkeit sei auch bei größter Finanznot des Landes kein tauglicher Maßstab.
 
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