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Text von Dienstag, 5. Oktober 2004

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 Preis-Kampf: Kinderklinik schlägt Alarm 
 Marburg * (fjh)
Um 6.000 Prozent erhöht hat die Firma Linde den Preis für Stickoxyd (NO). Die Universitäts-Kinderklinik Heidelberg hat deswegen jetzt Alarm geschlagen. Die hohen Kosten für das Gas gefährden die Qualität der Behandlung Neugeborener, die damit beatmet werden müssen.
Eine Nachfrage bei der Marburger Kinderklinik zeigte kein so dramatisches Bild wie in Heidelberg. Nach Angaben des Klinik-Direktors Prof. Dr. Rolf Maier ist die Behandlungsqualittät hier nicht in Gefahr. Doch engagiere sich die Deutsche Gesellschaft für Neonatologie für eine Preissenkung.
In Heidelberg sprengen die Kosten für das Beatmungsgas nach der Preiserhöhung den Etat der Kinderklinik. 125.000 Euro müsste das Krankenhaus künftig jedes Jahr allein für Stickoxyd ausgeben. Da mit wäre dann jedoch der gesamte Jahreshaushalt der Krankenhausapotheke erschöpft.
Begründet wird die Preiserhöhung von der Firma Linde damit, dass sie fortan kein Industriegas mehr an die Kliniken liefere, sondern ein Medikament. Das Unternehmen ist alleiniger Inhaber der Patente für dieses Gas. Inhaltlich ändert sich nach der Preiserhöhung absolut nichts an der geliefert Substanze.
In der Marburger Kinderklinik hat der Schritt des Herstellers indes keine so gravierenden Folgen wie in Heidelberg. Nach Maiers Aussage behandelt die Kinderklinik jedes Jahr zwischen 400 und 500 Neugeborene. Davon müssen aber nur eines oder zwei mit Stickoxyd beatmet werden: Deswegen schlägt die Unverschämtheit der Firma Linde hier nicht so stark zu Buche.
ennoch hofft auch mAIER AUF ein Einlenken des Monopolisten. Er versichert aber ausdrücklich, dass in der Marburger Kinderklinik alle medizinisch notwendigen und gebotenen Behandlungen auch uneingeschränkt vorgenommen werden.
 
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