Text von Montag, 18. Oktober 2004
Krieglstein 1. Klasse: Bundesverdienstkreuz für Pharmakologen | ||
Marburg * (fjh/pm)
Mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet wurde Prof. Dr. Dr. Josef Krieglstein. Der promovierte Azrt und Pharmakologe ist Geschäftsführender Direktor des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie der Philipps-Universität. Die Ehrung fand im Rahmen einer Feierstunde am Mittwoch (13. Oktober) im Kreishaus statt Landrat Robert Fischbach und der Hessische Justizminister Dr. Christean Wagnermachten deutlich, dass die vom Bundespräsidenten verliehene Auszeichnung nur sehr selten vergeben werde. Sie sei daher eine ganz besondere Anerkennung seiner Verdienste. Krieglstein hat sich sowohl als Wissenschaftler als auch als Privatperson in ganz besonderem Maße für die gesundheitlichen Belange der Menschen eingesetzt und Verdienste für das Gesundheitswesen in Deutschland und darüber hinaus erworben. Ferner hat er hervorragende wissenschaftliche Leistungen erbracht, die ihm großes internationales Renommee eingebracht haben. Dabei gehen seine Leistungen weit über seine hauptberufliche Tätigkeit hinaus , so die offizielle Auszeichnungsbegründung. Fischbach wies auf Krieglsteins herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Hirnforschung hin, die der Therapie von Krankheiten wie Morbus Alzheimer oder Schlaganfall immer wieder neue Impulse gegeben hätten. Unermüdlich habe Krieglstein die Forschung, Entwicklung und Anwendung neuer und besserer Behandlungsstrategien vorangetrieben, um das durch neurodegenerative Erkrankungen bedingte Leid der Menschen zu lindern. Wagner hob Krieglsteins jahrzehntelanges Engagement in der akademischen Selbstverwaltung der Philipps-Universität hervor. Sehr oft habe er durch seinen ganz persönlichen Einsatz Wissenschaftlern aus anderen Ländern und fremden Kulturen eine Teilnahme an Symposien und anderen Veranstaltungen in Marburg ermöglicht. Nach dem Abitur absolvierte Krieglstein bis 1959 ein Apothekerpraktikum. Anschließend studierte er bis 1962 an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Pharmazie und von 1962 bis 1966 Medizin. 1965 erfolgte die Promotion zum Dr. rer.nat. und 1967 zum Dr. med. in Erlangen. An der Universität Mainz war er von 1967 bis 1970 als wissenschaftlicher Assistent am Pharmakologischen Institut tätig. Dann folgte die Habilitation für Pharmakologie und Toxikologie. Zwei Jahre lang war Krieglstein anschließend als Privatdozent und außerplanmäßiger Professor und ein weiteres Jahr als wissenschaftlicher Rat und Professor tätig. Im April 1974 wechselte Krieglstein zur Philipps-Universität. Hier wurde er Leiter des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie. Darüber hinaus war er 1976/77, 1986/87 und 1995/96 Dekan des Fachbereichs Pharmazie. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte waren Plasmaproteinbildung von Pharmaka, Gehirne-Eergiestoffwechsel, neuronale Degeneration und Protektion, zerebrale Ischämie, Apoptose, Wachstumsfaktoren, Protein-Phosphatasen und -kinasen. Krieglstein war Vorsitzender der Akademie für Pharmazeutische Fortbildung der Landesapothekerkammer Hessen. Er leitete 110 Doktoranden und drei Habilitanden an. Rund 4.500 Studierende der Pharmazie haben seine Ausbildung genossen. | ||
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