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Text von Sonntag, 8. Februar 2004


 
Telefon-Terror: Die Nummer mit der Nummer des MRT
  Marburg * (FJH)
Seit Monaaten quälen sie mich mit ihrer Inkompetenz, aber das jetzt war wirklich die Höhe! Am Sonntagmorgen um 6.15 Uhr riss mich das Telefon aus dem Schlaf. Im Hintergrund hörte ich Geräusche wie von einem Büro. Nach kurzer Pause begann jemand, mit quäkiger Stimme zu sprechen: "Scholz. Kann ich einen Termin beim MRT bekommen?"
Erst langsam wurde ich wach. "Bei mir nicht", gähnte ich träge. "Bin ich da nicht beim MRT?", wollte die Stimme wissen. "Nein! Sie haben mich mitten aus dem Schlaf gerissen!"
Mit einer gemurmelten Floskel entschuldigte sich die Stimme. Dann legte sie auf. Ich indes war nicht gerade gut aufgelegt, denn dieser Anruf hatte mich glatt um zwei bis drei Stunden Schlaf Die hätte ich am Sonntag (8. Februar) gut gebrauchen können.
Schuld an dieser frühmorgendlichen Störung wie auch zahlreichen anderen fehlgeleiteten Anrufen ist die Unfähigkeit von Ärzten der Marburger Radiologie. Sie sind scheinbar nicht in der Lage, ihre Telefonnummer auf den hauseigenen Briefbögen entsprechend der international üblichen Gepflogenheiten anzugeben. Erst kommt die Vorwahl, dann hinter einem Schrägstrich die Sammelnummer der jeweiligen Institution und danach hinter einem Bindestrich die hausinterne Durchwahl. Da müsste dann also "06421/28-" und anschließend meine Telefonnnummer stehen. Stattdessen schreibt die Radiologie auf ihre Briefbögen aber nur die Marburger Vorwahl und dahinter meine Rufnummer.
Nachdem mich morgens zwischen 7 und 9 Uhr schon zahlreiche Leute - oft in unverschämt unfreundlichen Ton - angebellt hatten, meinte mal eine freundlichere Anruferin zu mir, sie habe diese Telefonnummer dem Briefbogen des MRT entnommen.
Ein Anruf dort half mir aber nicht weiter. Nichts änderte sich. Auch eine Beschwerde beim Leiter der Radiologie nützte nichts. Prof. xx erklärte mir, den Anrufern sei klar, dass es sich bei der angegebenen Nummer um eine universitätsinterne Durchwahl handeln müsse. Wenn jemand bei mir anrufe, solle ich ihm dessen Namen nennen. Im Übrigen könne ich ja meine Telefonnummer ändern, wenn mich das so sehr störe.
Nach dieser Auskunft habe ich mich an die Pressestelle des Universitätsklinikums gewandt. Dort zeigte man viel Verständnis für mein Problem und versprach sofortige Abhilfe. Geschehen ist indes aber nichts: Die unhöflichen Anrufe "versüßen" mir nach wie vor so manchen Tag mit Befremden über die unglaublichen Manieren von Marburger Schwestern und - vor allem - Ärzten.
Eine Frage geht mir nun nicht mehr aus dem Kopf: Wie können diese Leute ein so komplexes Gerät wie ein MRT bedienen, wenn sie anscheinend noch nicht einmal fähig sind, eine Telefonnummer richtig anzugeben? Kann man solchen Leuten mit gutem Gewissen ein so kostbares Gut wie seine Gesundheit anvertrauen?
 
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