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Text von Montag, 27. Dezember 2004

> s o z i a l e s<
  
 Hilfe und Handicap: Blindenmission bittet um Spenden 
 Marburg * (fjh/pm)
"Ich hoffe, dass die Christoffel-Blindenmission uns in dieser Not helfen wird", schreibt Anandarajah Pon. Er ist Projektleiter der Christoffel-Blindenmission (CBM) in Sri Lanka. Mit einem Hilfe-Gesuch wandte sich die CBM-Zentrale im südhessischen Bensheim am Dienstag (28. Dezember) an die deutsche Öffentlichkeit.
Zwei Tage nach der Flut in Südasien werde immer deutlicher, welche Ausmaße diese Katastrophe hat. Vor allem aus Sri Lanka gehen bei der CBM schreckliche Nachrichten ein. Dort und in anderen Regionen - so CBM-Direktor Martin Georgi - habe es wieder die Ärmsten der Armen getroffen: "Ihnen gilt unsere Solidarität."
Sri Lanka wurde innerhalb von einigen Tagen gleich zweimal von Wassermassen heimgesucht. Bereits vor Weihnachten waren - so die Mitarbeiter der CBM - weite Teile des Ostens nach langanhaltenden Regenfällen überflutet. Rund 64.000 Familien waren betroffen, über 4. 000 Häuser zerstört. Es gab die ersten Todesfälle.
Nach dem großen Seebeben am Sonntag (26. Dezember) sind viele Ortschaften an der Ostküste völlig zerstört. So verhält es sich auch in Kalkudah. Dort haben alle 600 Familien ihr Hab und Gut verloren. Nun sind sie in Notunterkünften untergebracht.
"Über unsere CBM-Partnerorganisation, die vor Ort für einen gemeindenahen Rehabilitationsdienst zuständig ist, werden diese Menschen mit Nahrungsmitteln versorgt", erichtete Georgi.
Nahezu völlig zerstört scheint die Zentrale des - von der CBM geförderten - Rehabilitationsdienstes in Ahsram. Dort sind alle Einrichtungsgegenstände von den Fluten weggespült worden.
Eine vom Christlichen Verein junger Menschen (CVJM) in Partnerschaft mit der CBM in Battiacaloa unterstützte Schule hat mindestens drei Schüler verloren, die direkt am Strand waren. Viele andere Schüler haben ihre Eltern verloren.
Zur Situation in Sumatra gibt es derzeit aufgrund der zusammengebrochenen Kommunikationswege noch keine Informationen über Schäden und Opfer. Da das Epizentrum des Seebebens nur rund 300 Kilometer entfernt war, rechnet die CBM laut Georgi mit weiteren schlimmen Nachrichten. In dieser Region unterstützt die Bensheimer Blindenmission drei Projekte für blinde und anders behinderte Menschen, die möglicherweise zerstört worden sind.
Für Hilfsmaßnahmen und den Wiederaufbau der betroffenen Projekte bittet die CBM dringend um Spenden auf das Spendenkonto 5050505 bei der Sparkasse Bensheim unter dem Kennwort "Südasien". Zahlreiche andere deutsche Hilfsorganisationen engagieren sich ebenfalls in der Region. Hilfe wird überall dringend benötigt.
Gerade Behinderte sind bei Kriegen und Katastrophen doppelt benachteiligt. Zum Einen fällt es ihnen wesentlich schwerer, sich vor drohenden Gefahren rechtzeitig zu retten; zum Anderen konzentriert sich die anschließende Hilfe meist auf den Wiederaufbau der grundlegenden Infrastruktur für alle. Bis beispielsweise Blinde nach einer Katastrophe wie der in Südasien wieder ein halbwegs "normales" Leben führen können, kann es möglicherweise Jahrzehnte dauern. Deswegen sind Spenden an die Christoffel-Blindenmission für eine Soforthilfe in den flutgeschädigten Regionen überaus sinnvoll.
 
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