Text von Mittwoch, 17. November 2004
Die Idee ist absurd: CDU-Politiker zu Islam-Feiertag | ||
Marburg * (fjh/pm)
Als "absurd, gefährlich und ungeheuerlich" haben die CDU-Landtagsabgeordneten Anne Oppermann, Frank Gotthardt und Dr. Christean Wagner den Vorstoß führender Grünen-Politiker bezeichnet, einen christlichen Feiertag abzuschaffen und im Gegenzug einen gesetzlichen Islam-Feiertag einzuführen. Die CDU-Politiker forderten am Mittwoch (17. November) gleichzeitig die Grünen im Landkreis Marburg-Biedenkopf auf, sich von dem "abstrusen Plan klar und umgehend zu distanzieren". Es sei "nicht zu fassen", dass die rot/grüne Bundesregierung nach ihren gescheiterten Plänen, ausgerechnet den "Tag der Deutschen Einheit" abzuschaffen, jetzt über die Einführung eines gesetzlichen Islam-Feiertages diskutiere. Diese Forderung ist nach Ansicht der Marburger CDU-Landtagsabgeordneten Beleg dafür, dass sich die Grünen von den Menschen "meilenweit entfernt haben". "Was in aller Welt hat die Grünen zu diesem abenteuerlichen Vorschlag bewogen?", fragten die Landtagsabgeordneten. "Völlige Weltfremdheit oder berechnende Provokation?" Oppermann, Gotthardt und Wagner forderten die Marburger Grünen auf, sich umgehend vom Vorstoß ihrer Berliner Parteifreunde Trittin und Ströbele zu distanzieren: "Ein klares Wort der Distanzierung ist längst überfällig." Das Schweigen der Grünen müsste sonst als "klammheimliche Zustimmung" gewertet werden. Den Vorstoß der Grünen bezeichneten die CDU-Landtagsabgeordneten als "perfides Kalkül". "Statt die Gemeinsamkeiten der Menschen in Deutschland zu fördern, werden Menschen mit einem solchen Vorschlag aufgehetzt: Moslems gegen Christen, Christen gegen Moslems; meinen Feiertag gegen deinen Feiertag. Das ist das Gegenteil von Integration. Die Grünen setzen auf Spalten statt Versöhnen", kritisierten die Abgeordneten. "Deutschland ist ein Land mit christlich-abendländischer Tradition." Feiertage müssten deshalb genau diese Identität auch widerspiegeln. Auch angesichts der Ereignisse in den Niederlanden sei das, was Rot-Grün seit Wochen gegen das deutsche Interesse betreibe, "äußerst gefährlich". Das "unkritische Multi-Kulti-Gerede" bezeichneten die Marburger CDU-Politiker als "Sprengsatz für jede Gesellschaft". Dass Rot-Grün "unpatriotische Politik" zum Regierungshandeln erhoben habe, sei "eine Schande für Deutschland", meinten die drei Christdemokraten. "Einen Islam-Feiertag in Deutschland wird es mit der CDU nicht geben!" Dass ein Bundesminister der Grünen und ein Grünen-Fraktionsvize jetzt eine absurde Diskussion vom Zaun brächen und niemand aus der rot-grünen Koalition den beiden einen Riegel vorschiebe, sei unwürdig. "Die beiden sind untragbar", kritisierten Gotthardt, Wagner und Oppermann. "Ein Bundesminister, der den Bundesadler aus seinem Briefkopf verbannt, sich weigert, die Nationalhymne zu singen und jetzt über einen gesetzlichen Islam-Feiertag in Deutschland schwadroniert, ist als Minister nicht länger tragbar." | ||
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