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Text von Freitag, 17. Dezember 2004

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 Kandidaten im Beirat: Haushalt honoriert Arbeit 
 Marburg * (sts)
Das der Ausländerbeirat der Stadt Marburg im nächsten Haushaltsjahr als einer der ganz wenigen Posten eine Erhöhung erfahre, sei eine Honorierung seiner Arbeit, betonten die Oberbürgermeister-Kandidaten Egon Vaupel (SPD) und Jan-Bernd Röllmann (FDP/BfM). Im Haushaltsjahr 2005 stehen dem Beirat statt bisher 6.000 Euro nun 8.000 Euro zur Verfügung.
Röllmann und Vaupel stellten sich am Donnerstag (16. Dezember) den Fragen und Forderungen des Gremiums im Stadtverordnetensitzungssaal. Dabei wurde ein äußerst breites Themenspektrum - von der Personalsituation bis zum Kopftuch-Streit - angesprochen.
Weder Vaupel noch Röllmann machten Versprechungen hinsichtlich der Einrichtung eines Ausländerzentrums in der Stadt. Auch für eine verbesserte personelle Ausstattung ständen derzeit keine Mittel zur Verfügung.
Beide sahen aber in vielen Bereichen Verbesserungsbedarf. Die Zusammenarbeit mit dem Ausländerbeirat müsse zukünftig in ähnlicher Weise wie mit dem Senioren- und dem Behindertenbeirat weiter intensiviert werden, meinte Vaupel. Auch Röllmann versprach, sich für eine bessere Informationspolitik und eine größere Akzeptanz des Gremiums in der Stadt einzusetzen. Röllmann monierte außerdem, dass in der Ausländerbehörde des Landkreises zum Teil „menschenunwürdige Zustände“ herrschten, Vaupel bezeichnete es als eine unerträgliche Situation, dass an deutschen Gymnasien nur zwei Prozent ausländische Schüler zu finden seien.
Aus diesem Grund seien Integrationsbemühungen auf allen Ebenen, bei Erwachsenen genauso wie bei Kindern, weiter zu intensivieren. Röllmann machte aber deutlich, dass er zwar Integrationsangebote für wichtig halte, letztlich aber niemand zu Integration gezwungen werden könne. Vor allem Sprachangebote seien in größerem Umfang nötig, da die Kommunikation der wichtigste Integrationsfaktor sei.
Beide Kandidaten hofften für die Zukunft, die Besuche beim Ausländerbeirat zu einer festen Institution machen zu können.
 
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