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Text von Dienstag, 29. Juni 2004

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 Bundesweit Pilot: Kreis testet Online-Zulassung 
 Marburg * (fjh/pm)
Bei der Einführung der neuen Fahrzeugpapiere zum Oktober 2005 wird das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) bis zum Jahr 2007 alle Neuerungen zuerst im Landkreis Marburg-Biedenkopf testen. Das gab Landrat Robert Fischbach am Dienstag (29. Juni) bekannt. Der Kreis wurde vom Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, dem Kraftfahrt-Bundesamt und dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landwirtschaft auserkoren, um im Rahmen eines Pilotprojektes "Fahrzeugzulassung" die sogenannte "Online-XML-Anbindung" an das Kraftfahrt-Bundesamt als erste Kraftfahrzeug-Zulassungsbehörde im Bundesgebiet einzurichten und zu testen.
"Da diese Form der Kommunikation mit dem Kraftfahrt-Bundesamt zukünftig für alle Kfz-Zulassungsbehörden Standard werden soll, ist es sicherlich auch eine besondere Auszeichnung für den Kreis Marburg-Biedenkopf, hier ausgewählt worden zu sein", sagte Fischbach. "Wir haben in den letzten Jahren große Veränderungen in der Zulassungsbehörde umgesetzt, die vor allem den Kunden zugute kommen. Deshalb freue ich mich, wenn wir auch künftig die bundesweit Ersten sein werden, die jeweils die neuesten Techniken einsetzen können. Das dürfte die Kundenzufriedenheit noch weiter erhöhen", ergänzte der Landrat.
Das Pilotprojekt ist ein weiterer Baustein auf dem Weg der Kreisverwaltung und des Landratsamtes Marburg-Biedenkopf zu einem modernen Dienstleister.
Das Kraftfahrt-Bundesamt ist der zentrale Informationsdienstleister rund um das Kraftfahrzeug und seine Nutzer. Eine Delegation - bestehend aus Ruth Hesse-Frontzek vom Bundesverkehrsministerium, Dr. Detlef Marek vom Kraftfahrt-Bundesamt und Hermann Kirchner vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landwirtschaft erläuterte dem Landrat und Beteiligten aus dem Landratsamt das Modellprojekt. Dabei geht es vor allem um die Online-Nutzung verschiedener Aufgaben und Angebote des Kraftfahrt-Bundesamtes.
Die Verantwortlichen sahen in Marburg-Biedenkopf auch die Möglichkeit, relativ schnell die Voraussetzungen zum Testen zu schaffen. Kirchner nannte als konkreten Grund, dass die Zulassung in Marburg-Biedenkopf schnell und gut funktioniere. Frau Hesse-Frontzek hob hervor, dass man hier offen für Innovationen sei, wie auch schon die Teilnahme an diversen Vergleichsringen zeige. Unter anderem hat der Landkreis bereits die Online-Wunschkennzeichenreservierung und eine ausführliche Internet-Präsentation eingeführt.
Mit der sogenannten "Online-XML-Anbindung" an das Kraftfahrt-Bundesamt wird ein ständiger Datentransfer im Sekundenbereich möglich, der schon in der Anfangsphase Erleichterungen bei der täglichen Arbeit in der Kfz-Zulassungsbehörde bietet. So kann die Behörde Daten von Fahrzeugen, die bisher in anderen Landkreisen oder Städten zugelassen waren, aus dem beim KBA geführten Zentralen Fahrzeugregister online in ihr System übernehmen. Das ist bisher in der Regel mit manuellen Erfassungsarbeiten verbunden. Des weiteren können künftig Datensätze mit technischen Fahrzeugdaten, die beim Kraftfahrt-Bundesamt vorliegen - wie etwa für EU-Fahrzeuge - , online abgerufen und sofort in das örtliche Fahrzeugregister integriert werden.
Die Aussichten für die Zukunft sind sicherlich vielfältig, sagte Marek. Mit der "Online-Anbindung" der KFZ-Zulassungsbehörden an das Kraftfahrt-Bundesamt werden die technischen Voraussetzungen für alle möglichen Formen der "Online-Zulassung" geschaffen , so dass in einem späteren Stadium auch direkte Auswirkungen für jeden Fahrzeughalter spürbar werden. In Zusammenarbeit mit den Software-Herstellern der KFZ-Zulassungsbehörden werden die Vorraussetzungen für eine spätere "Online-Zulassung" vorbereitet.
 
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