Text von Sonntag, 20. Juni 2004
Rote Karte: ATTAC-Aktion zu Sportartikeln | ||
Marburg * (sts)
In einem Marken-Turnschuh im Wert von 100 Euro stecken ganze 40 Cent an Lohnkosten für die Arbeiterinnen und Arbeiter in der Produktion. 8,50 Euro gehen hingegen in Werbung und Marketing. Unter dem Motto "Fußball-EM 2004 - Faire Spiele in unfairen Trikots" machte attac marburg am Samstag (19. Juni) in der Oberstadt auf die unmenschlichen Arbeitsbedingungen in Drittweltstaaten aufmerksam In zahlreichen Ländern Lateinamerikas und Asiens produzieren externe, autonome Zulieferfirmen die Markenprodukte für Spottpreise. Da dies in sogenannten Exportproduktionszonen geschieht, müssen weder arbeitsrechtliche Grundlagen beachtet noch Steuern entrichtet werden. Die gezahlten Löhne liegen unterhalb des Existenzminimums, gewerkschaftliche Organisation der Arbeiter wird unterbunden. Die Markenfirmen selbst entziehen sich durch diese Subunternehmen der eigenen Verantwortung als Arbeitgeber und konzentrieren sich ausschließlich auf die Vermarktung und Image-Bildung. Liesel Wolff von attac fordert eine unabhängige Überprüfung der Arbeitsbedingungen vor Ort: : "Ähnlich wie bei Produkten des Fair Trades, also zum Beispiel Kaffee oder Schokolade, sollte auch für die Sportartikelhersteller ein Logo auf faire Produktionsbedingungen hinweisen". Exportproduktionszonen müßten abgeschafft, Gewerkschaften eingebunden werden. Viele Marburger Bürger begrüßten die Initiative und unterstützten den Kampf für faire Arbeitsbedingungen mit ihrer Unterschrift. | ||
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